Die Energiekrise, unter der auch die Getränkebranche derzeit massiv leidet, lässt sich für das 1. Halbjahr jetzt beziffern: Unternehmen und Behörden zahlten ohne Mehrwertsteuer laut Statistischem Bundesamt im Schnitt 19,86 Cent pro Kilowattstunde für Strom (+19,3% zum 2. Halbjahr 2021) und 6,43 Cent pro Kilowattstunde für Erdgas (+38,9%).
Vor allem Firmen mit einem hohen Erdgasverbrauch pro Jahr von 4 Mio Gigajoule und mehr kämpfen mit extremen Kostensteigerungen (+49,8%). Sie zahlen mit 8,51 Cent je Kilowattstunde mehr als kleine Kunden mit unter 1.000 Gigajoule pro Jahr (6,27 Cent, +15%). Beim Strom ist der Trend ähnlich: Bei über 150.000 Megawattstunden Verbrauch pro Jahr stiegen die Kosten um 42%, bei unter 20 Megawattstunden nur um 3,8%.
Großverbraucher sind aufgrund kurzfristigerer Beschaffung und kürzerer Vertragslaufzeiten stärker von den Preissteigerungen an den Energiebörsen betroffen. Beim Strom profitieren zudem die Kunden mit geringerem Verbrauch stärker von der Reduzierung der EEG-Umlage. Großunternehmen dagegen zahlten durch eine Ausgleichsregelung bisher ohnehin nur eine begrenzte EEG-Umlage.
Die Getränkebranche hat nicht zuletzt wegen der Energiekostenexplosion reagiert - beinahe täglich kündigten vor allem Brauer zuletzt Preiserhöhungen an.