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Leergut-Stammdaten: Alles fertig – und nun?

Die von der produktneutralen VLB initiierte Stammdaten-Erfassung von Leergut-Poolflaschen ist abgeschlossen – allein: Die Industrie lässt sich noch bitten. Wieder mal kommt ein allseits erhoffter Prozess ins Stocken.

Schon 2019 hatte VLB-Gf Dr. Josef Fontaine bei einer Logicircle-Veranstaltung in Nürnberg und beim Get.In.-Kongress in Frankfurt eine Stammdaten-Lösung versprochen, als klar wurde, dass die Politik dem munteren Individualisierungs- und Datenchaos im Mehrwegbereich nicht ewig zusehen würde. Seinerzeit herrschte – in Anbetracht chronischer Flaschenknappheit, gigantischen Sortieraufwands und gravierender Logistikengpässe – die Befürchtung, dass sich das Mehrwegsystem quasi selbst ad absurdum führt. Mittlerweile, kurz vor der Bundestagswahl, stellt die Einweglobby genüsslich fest, dass sich wenig bis nichts geändert hat. Hinter den Kulissen steigt die Anspannung.

Der vom VLB-Arbeitskreis Logistik (Vorsitzender: Thomas LekarPaulaner, Vize: Stefan BraßBitburger) beauftragte VLB-Digitalisierungs-Spezialist Ingo Pankoke meldete mittlerweile Vollzug. Sein Tableau an Leergutstammdaten umfasst nach aktuellem Stand 37 ungebrandete Standardflaschen, laut VLB-Diktion „Poolflaschen“ (nicht enthalten darin zurzeit noch die von den neuen Poolverbünden GeMeMa und MPB angedachten Lösungen). Hinzu kommen derzeit sechs „Dummies“ für unsortiertes Leergut. Gekennzeichnet werden die nicht individualisierten Bottles bislang mit individuellen GTINs, die von Logipack zur Verfügung gestellt wurden. 

Spitzen die neuen Pools die Lage zu?

Wer welche GTIN an welche neutrale Poolflasche vergibt, spielt letztlich keine Rolle. Im Fall der Brunnenflasche ist dies die GDB. GeMeMa und MPB könnten die Stammdaten ihrer neuen Bottles damit auch selbst definieren – so die Flaschen denn als allgemein zugängliches Pool-Leergut angesehen würden. Zumindest bei der MPB bestehen daran aktuell noch Zweifel. Der Verband der Privaten Brauer hatte unlängst kritisiert, Bottles aus dem aktuellen MPB-Konstrukt stellten „im Ergebnis ein weiteres Individual-Mehrweggebinde mit den bekannten Problemen dar“ (INSIDE 880). Da aber mittlerweile die (insgesamt rund 1,8 Mio hl große) Eichbaum-Brauerei nach Einschätzung von INSIDERN rund 600.000 relevante Flaschen-Hektos (inklusive Karamalz) in die MPB einbringt und auch Dinkelacker (2019 noch rund 750.000 hl) zumindest Absichtserklärungen ventiliert hat, zeichnet sich das nächste Stammdaten-Gewurstel ab. An der NRW-Bottle (mit frischer GTIN von der VLB) arbeiten sich perspektivisch auch MPB und GeMeMa ab.  

Der große Rumms

Allen Beteiligten ist klar: Brauer und AfG-Abfüller müssen in der Breite mitziehen, damit es was wird aus der vielgepriesenen Einigkeit. Die Realität bislang sieht noch anders aus: Hersteller legen noch immer alle möglichen Stammdaten für ihre Flaschen an; die meisten (aber nicht alle) dokumentieren sie bei der GS1-Tochter Atrify oder deren neu entstandenem Wettbewerber Bayard (INSIDE 873). Andere versenden sie auf dem kurzen Dienstweg direkt an EdekaRewe & Co. Entsprechend groß ist das Datenchaos, das z.B. via Gedat (die bislang wiederum vor allem aus dem Atrify-Pool schöpft) an den GFGH rausgeht. 

INSIDER fordern mit Blick auf die verfahrene Situation mittlerweile schlicht einen großen „Rumms“ bei der Industrie, um Bewegung in die Stammdaten-Misere zu bekommen: „Sonst wissen wir nie, was auf den Höfen draußen alles an Leergut rumsteht.“       

Artikel aus INSIDE 881

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