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Kopf der Woche: Walter Steffens

Es ist ein leidiges und immer wiederkehrendes Thema: die Leergutsortierung. Alle schreien nach besser sortiertem Leergut, aber keiner will dafür zahlen – und keiner will's auch so wirklich machen. LHV-Geschäftsführer und Vorstand der Rewe Für Sie Walter Steffens hat in dem Spannungsfeld zwischen LEH, GFGH und Industrie eine simple Lösung gefunden. Und auf dem Huesch-Symposium am vergangenen Montag im Kölner Best Western Plus Hotel auf bekannt provokante Art mal wieder einen rausgehauen.

Der LEH, so Steffens, könne Logistik. Doch es gebe ein Problem: "Die bekommen ihre Ware in die Märkte rein, aber die bekommen sie nicht mehr raus." Vor allem Leergut sei nicht in der DNA des LEH verankert. Leergut, das sei die Aufgabe des GFGH - der habe "die Expertise, die andere nicht haben". Deshalb ist die Sortierung dort laut Steffens "am effizientesten untergebracht". Dass der Prozess im GFGH zu teuer sei, lässt der Reweianer nicht gelten: In der Regel sei es dort durch manuelle Sortierung "einfach nur zu teuer gemacht".

Die Frage, die sich alle Beteiligten stellen müssten: "Wie teuer ist es, wenn es bestens organisiert ist?" Sprich, keine Hände mehr zum Einsatz kommen. Steffens weiter: "Die brutal effiziente Sortierung ist Pflicht. Ansonsten ist Mehrweg am Arsch." Deshalb müssten GFGH-Betreiber jetzt voran gehen und in vollautomatische Lösungen investieren.

Auf die Frage, ob dann der LEH nicht langfristigere Verträge mit dem GFGH schließen müsse, damit dieser die Sicherheit habe, große Investitionen anzustoßen, kontert Steffens mit einer Gegenfrage: "Wieso sollte der LEH denn noch Verträge machen? In wessen Interesse liegt es denn originär, dass die Ware zum Kunden kommt? [...] Da können Sie auch sagen, dann muss der Kunde beim LEH unterschreiben, dass er auch in fünf Jahren noch Bier bei ihm kauft."

Und wer soll's jetzt am Ende bezahlen? Steffens: "Die Industrie - so einfach ist die Antwort." Die müsse aus seiner Sicht erstmal vorfinanzieren, ehe es am Ende auf den Kunden umgelegt wird. Doch Steffens räumt auch ein, dass im gesamten Prozess selbstverständlich alle in der Supply Chain zusammenarbeiten müssen. Der LEH, die Industrie und der GFGH müssten ihren Beitrag für ein funktionierendes System leisten. Auf klare Ansagen folgen doch noch versöhnliche Töne.