„Mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauen“ gilt den Verbalakrobaten des deutschen GFGH derzeit als blanker Euphemismus. Auf extra dafür angemieteten Höfen stapelt sich unsortiertes Leergut in Höhen, wo nicht mal mehr eine Teleskopstange hinreicht.
Wie bitter: Während die Einweglobbyisten schon mit den Füßen scharren und den Sekt für die nächste Polit-Party kalt stellen, leidet Mehrweg wieder mal an der Verfügbarkeit. Diesmal aber nicht mangels Glas, sondern weil Strecken-Verleger lieber Vollgut fahren und die personell ausgedünnten Sortierer nicht mit dem Sortieren hinterher kommen. – Sagen wir es so: Der Job des Flaschensortieres ist vielleicht nicht das, was sich junge Menschen unter Work-Life-Balance vorstellen.
Vor diesem Hintergrund bleibt es schleierhaft, warum die Branche sich in den vergangenen Jahren mit großem Tamtam hochtechnisierte Roboteranlagen anschafft, wenn es jetzt keine Gabelstapler-Fahrer gibt, die das Zeug dorthin fahren und wieder abholen. Wir setzen ein Zeichen und trinken nach Redaktionsschluss sortenrein – nach dem Motto: Groß auf klein, das lass sein!
Artikel aus INSIDE 909