Der AfG-Hersteller Riha Wesergold in Rinteln stellt sich neu auf. Am 1. Juli 2023 wechselt der geschäftsführende Gesellschafter Richard Hartinger jun., 67, in den Beirat. Auch seine Tochter und Mit-Gesellschafterin Johanna Hartinger, die als "Angestellte der Geschäftsleitung" tätig ist, zieht sich in den Beirat zurück. Für den Chefsessel des zuletzt gut 800 Mio Liter und ca. 450 Mio Euro Umsatz großen Unternehmens wird stattdessen ein externer Manager installiert. Der langjährige Bitburger-VKD und zuvor Spaten-Löwenbräu-Mann Andreas Reimer soll Riha in die Zukunft führen.
Der 58-jährige Reimer war vor gut fünf Jahren, kurz nach der Inthronisation von Axel Dahm, bei Bitburger ausgestiegen und wechselte am 1.4. 2018 als CEO zum Konservenhersteller Hengstenberg. Dort wird er zum 30.6.2023 ausscheiden.
Riha verfügt über drei inländische Werke (Rinteln, Dodow und Waibstadt) sowie über weitere Produktionsstätten in Spanien und Costa Rica (Rohware). Die Tochter Zurzacher Mineralquellen in der Schweiz, über die Richard Hartinger jun. dereinst die Eignung nachwies, seinen Vater an der Spitze zu beerben, musste Hartinger jun. zum Jahreswechsel zusperren.
Bei Eistee (u.a. Durstlöscher), fruchthaltigen Getränken (Wesergold) und Mineralwasser (Extaler) ist Riha im Markenbereich aktiv. Der Großteil des Volumens fußt aber auf Handelsmarken. Dementsprechend dünn ist die Marge. Großkunde ist u.a. Aldi, das sich mit der Übernahme von Altmühltaler/Schäff nun eine eigene Produktion an Land zog.
Und so hebt der angehende Beiratsvorsitzende Hartinger jun. denn auch die Skills seinen neuen Trouble-Shooter hervor: „Mit Herrn Reimer haben wir für unser Unternehmen einen in der Branche und in Change-Prozessen erfahrenen Manager gewonnen, der sich durch seine hohe Ergebnisorientierung auszeichnet."