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#926

Die Kosten-Preis-Presse

GS1 verkauft Atrify

Mit dem Verkauf ihres GDSN-Datennetzwerks Atrify zieht sich die GS1 Deutschland aus dem Poolgeschäft zurück – nicht ganz überraschend. Zuletzt hatte INSIDE bereits über neue Geschäftsmodelle bei Atrify berichtet (Ausgabe 924), u.a. über ein Modell mit „mehr als 400 geprüften Empfängern“.

Die GS1-Tochter, die laut Bundesanzeiger in 2020 rund 1,7 Mio Euro Jahresfehlbetrag erwirtschaftete und auf einem Bilanzverlust von 13,76 Mio Euro saß, kam zuletzt auch durch den Move des GDSN-Wettbewerbers Bayard unter Druck, der sich rückwirkend per 1.1. 2023 mehrheitlich an die Markant Gruppe verkaufte.

An dem offenbar ziemlich margenschwachen Geschäft hat GS1 Deutschland jetzt offenbar die Lust verloren. Atrify wird zu 100 % an den US-Datenpool 1 World Sync verkauft,
was einigermaßen delikat ist. 2019 war das Joint Venture 1 World Sync (an dem sowohl GS1 Deutschland wie auch GS1 US beteiligt waren) getrennt worden - je nachdem, wen man fragt, auf Betreiben der deutschen GS1 hin, die den Pool auflöste und das eigene Geschäft in die neu gegründete Atrify überführte. Oder von GS1 US, die ihren eigenen
Datenpool danach an den Technologie-Investor Battery Ventures verkaufte (der ihn als 1 World Sync weiterführte).

Was die Anbindung an den großen US-Datenpool für den deutschen Markt bedeutet, ist noch nicht ganz abzusehen: Bislang bedient sich Markant wie Rewe, Edeka und viele andere große Handelshäuser beim GDSN-Datenpool der Atrify, deren (bisherige) Konzernmutter GS1 Germany zu 50% dem Markenverband und zu 50% dem EHI Retail Institute als Vertreterin des Einzelhandels gehört.
 

Artikel aus INSIDE 926