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Rettung für Teusser

Teusser ist gerettet: Zum 1.6.23 übernehmen "verschiedene Gesellschaften" des bayerischen Unternehmers Philipp Mühlbauer den Brunnen, wie Insolvenzverwalter Dr. Marcus Egner heute mitteilt. Der Jurist sagt: "Die Traditionsfirma Teusser Mineralbrunnen mit ihrem breiten Getränkesortiment der Marken Teusser, Löwensteiner, Schloss-Urquelle sowie verschiedenen Handelsmarken wird es mit allen Mitarbeitern (...) weiter geben." Der Standort soll demnach sogar ausgebaut werden. Das Unternehmen verfügt über mehr als 40.000 Quadratmeter betriebliche Flächen, besitzt sechs eigene Brunnen sowie automatische Glas- sowie PET-Abfüllanlagen. Die Jahreskapazität beträgt bis zu 130 Mio Liter, wobei Teusser zuletzt deutlich unter 100 Mio Füllungen pro Jahr gefallen war (INSIDE 926).

Der 49-Jährige Investor aus Neumarkt in der Oberpfalz kennt die Getränkebranche, ist seit 2013 Geschäftsführender Gesellschafter der Mecklenburger Spirituosenfabrik G. Winkelhausen GmbH 18273 Güstrow (u. a. Rostocker Doppelkümmel, Güstrower Korn) mit 23 Mitarbeitern. Er kaufte damals diesen Teil der filettierten Elro Gruppe, zu der u. a. auch die Großkelterei Rötha und Elmenhorster Fruchtsaftgetränke gehört hatten. Außerdem gehört Mühlbauer die KTN Euroextrusion GmbH (Kunststofftechnik).

Bei Teusser will Mühlbauer von seinen "langjährigen Kontakten auf Seiten des deutschen Lebensmittelhandels im Getränkebereich" profitieren, Produktinnovationen fördern und die Beschaffung straffen. Auch sollen in seinem Firmenportfolio Synergien entstehen. Geplant sind Gespräche mit dem Handel hinsichtlich Eigenmarken-Abfüllungen. Laut der heutigen Mitteilung befindet sich auf dem Teusser-Gelände eine ungenutzte Produktionshalle, in der "andersartige" und "neue" Produkte hergestellt und abgefüllt werden könnten.

Bei der Investorensuche setzte Insolvenzverwalter Egner auf die Dienste von Restrukturierer Baker Tilly. Angeblich waren sogar "mehrere marktführende deutsche Lebensmittelketten in ernsthaften Prüfungen, diesen autarken Standort in ihre Konzernstrukturen zu integrieren." Die rund 35 Mitarbeiter wurden bereits in einer Betriebsversammlung über die Zukunftspläne informiert, heißt es.

Der bisherige Inhaber Rainer Rössle übernimmt im Unternehmen künftig keine Funktion mehr, wie Egner auf INSIDE-Nachfrage bestätigt.

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