Das Institut fürWein-und Getränkewirtschaft der Hochschule Geisenheim prognostiziert auch für 2021 eine weitere Verschlechterung der ökonomischen Lage der Weinbranche.
Professor Simone Loose, Leiterin des Instituts für Wein- und Getränkewirtschaft, hat nun erforscht, was alle im Grunde wissen: Die Schließungen von Hotels und Gastronomie haben zu „einer globalen Disruption der Absatzkanäle von Wein geführt.“ Lebensmittelhandel und Onlinehandel sowie teilweise Weinfachhandel haben profitiert. Aufgrund fehlender Auslandstouristen brach der lokale Weinkonsum in vielen Weinbauländern ein. Laut Studie waren vor allem kleinere Weingüter betroffen. Der Weinexport brach weltweit ein. In Online und Lieferservice wurde massiv investiert. Kostensenkungen und staatliche Hilfsprogramme haben umfangreiche Entlassungen und Betriebsschließungen bislang abgewendet. Das, so die Studie, ist für Weinproduzenten Anlass, künftig den Vertrieb stärker zu diversifizieren.
Die Studienexperten erwarten für 2021 nur „eine sehr langsame Erholung von Tourismus und Export“ und einer weiter verschlechterten ökonomischen Lage. Viele Weinproduzenten in Spanien, Frankreich und Italien haben gleich in mehreren Absatzkanälen kräftig verloren. Der Online-Verkauf konnte nicht kompensieren. Erwartet wird eine Konsolidierungswelle und jede Menge Insolvenzen. Auch der derzeitige Trend zu Premium-Weinen wird nach der Prognose nicht anhalten. Aufgrund der wirtschaftlichen Folgen von Covid 19 werden die Kunden wieder preissensibler. Weniger Wein werde deshalb nicht getrunken. Der globale Absatz von Wein werde sich nach Covid 19 zum größten Teil wieder erholen.