Die Branche trauert um einen umtriebigen Verleger. Henner Kesten ist tot. Seine Firma aber befindet sich auf Wachstumskurs und in guten Händen.
Als AR-Vorsitzender des Getränke-Rings (bis 2001), als Mitbegründer der Top-Getränke (die später in Trinkgut aufging) und als Verleger in OWL brannte sich Henner Kesten in die Branchenannalen ein. Letzte Woche ist Kesten nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren gestorben.
Als er vor 20 Jahren aus seiner Firma gedrängt wurde (der GFGH ging über Holsten an Bitburger), fing Kesten wieder bei beinahe Null an, bei einem Fachmarkt. Inzwischen liegt die Kesten GmbH, Steinhagen, bei über 5 Mio Euro Umsatz. Anja Klitzke-Kesten, 54, Ex-Frau des Verstorbenen, ist als Geschäftsführerin vor allem für Verträge, Personal und Ausbildung verantwortlich. Henner Kestens jüngster Sohn Johannes, 38, Bier- und Wassersommelier und seit Mai 2021 ebenfalls Gf, kümmert sich um die Kunden. Sein Bruder Andreas Kesten, 40, arbeitet als Fahrer in der Firma. Henner Kestens Tochter Julia, 24, macht derzeit ihren Master und ist Werkstudentin im familieneigenen Betrieb.
Nach starken Corona-Einbußen bei Gastro und Events geht es für die knapp 40 Mitarbeiter große Firma aufwärts, besonders private Feiern mit einem All-Inclusive-Paket liefen gut, sagt Anja Klitzke-Kesten. Seit Jahren will Kesten sein aktuelles Grundstück verlassen und in direkter Nähe in Steinhagen ein deutlich größeres, 10.000 qm mit 800 qm Ladenfläche, beziehen. Die Zusicherung der Gemeinde, der das Grundstück gehört, haben die Kestens im Kasten. Der Tod von Henner Kesten hat laut Klitzke-Kesten nichts an den Plänen geändert. „Der Häuptling macht Feierabend“, heißt es in der Traueranzeige der Familie. Seine Indianer machen weiter.