Die im oberfränkischen Naila ansässige MetaBrew Society GmbH um den Physiker und Ex-McKinsey Berater Holger Mannweiler braucht nach einem NFT-Launch offenbar noch Geld. Diesmal per Privat-Invest.
0,1% Unternehmensanteil erhält, wer 4.000 Euro in das noch sehr junge Unternehmen steckt. Die daraus resultierende Bewertung von vier Mio Euro errechnet MetaBrew aus einem selbst definierten Grundwert von 2,5 Mio Euro, 700.000 Euro wandelbarem Gesellschafterdarlehen und maximal 800.000 privatem Invest. Eine anspruchsvolle Konstruktion: Wer jetzt privat investiert, erhält über die Plattform tokenize.it („Tokenisiere Dein Unternehmen“) eine Art Genussrecht, das später über einen Investorenpool via Kapitalerhöhung gesellschaftsrechtlich in der GmbH verankert werden kann.
Dass die Hausbank MetaBrew alle Konten kündigte, weil sie sich mit Kryptowährung beschäftige, hält vor allem Holger Mannweiler in einem Schreiben an die Fangemeinde für „pure Ignoranz“; er muss nun aber seinerseits die Privatinvestoren überzeugen, dass das Geschäftsmodel auf Dauer funktioniert. Von den avisiert 1 Mio Dosen wurden dieses Jahr in dem per Mietkauf mit Kaufoption erworbenen Ex-Frankenwälder Brauhaus von Walid Aziz maximal die Hälfte produziert.
MetaBrew ist nicht ganz sanft in der Wirklichkeit angekommen. Wertschöpfungspläne wachsen mittlerweile über die feine alte Münchner Marke Matthäser in Flasche (0,5 und 0,33 Liter) und im KEG-Fass; eine mobile Entalkoholisierungsanlage, wie sie die Truppe um Mannweiler, Secufy-CEO Tim Drebes, den Münchner Hobbybrauer (Südbier) Marcus Büttner und Johannes Hoffmann längst auf der Straße haben wollte, gibt es noch nicht.
Bei der Ausgabe von 1.516 NFT vor zwei Jahren (der mehr als eine Mio Euro einbrachte) hatte die Brauerei den NFT-Haltern jährlich bis zu 240 Dosen Bier versprochen – egal, wo sie leben. Naturgemäß gestaltete sich die Zusendung z.B. in die USA mitunter diffizil; dieses Problem hat MetaBrew mit den Privatinvestoren künftig jedenfalls nicht.
Artikel aus INSIDE 941