Selbst der „Großmogul zu Baden-Württemberg“, mit unumstößlicher Vormacht im südwestdeutschen Streckengeschäft, leidet unter dem Kostendruck und den schwindenden Spannen. Firmenpatriarch Gerhard Kaufmann sieht auch seine Kunden in der Pflicht. Die derzeit kursierenden Gerüchten, wonach Winkels in die Hände eines GFGHKonkurrenten oder gar LEH-Konzerns veräußert werden könnte (was bei den Kunden die höchste Alarmstufe auslöst), dementiert er glaubhaft. Langfristig aber müssen bessere Erträge her.Selbst der „Großmogul zu Baden-Württemberg“, mit unumstößlicher Vormacht im südwestdeutschen Streckengeschäft, leidet unter dem Kostendruck und den schwindenden Spannen. Firmenpatriarch Gerhard Kaufmann sieht auch seine Kunden in der Pflicht. Die derzeit kursierenden Gerüchten, wonach Winkels in die Hände eines GFGHKonkurrenten oder gar LEH-Konzerns veräußert werden könnte (was bei den Kunden die höchste Alarmstufe auslöst), dementiert er glaubhaft. Langfristig aber müssen bessere Erträge her.
Überall in Deutschland drehen Logistiker an der Preisschraube. Speditionen aller Güter schlagen derzeit 20% und mehr drauf, um den Kosten-Cocktail aus Energiepreisen und Personalengpässen zu bezahlen. In der Getränkewelt wurden die Kosten nur teilweise weitergereicht. Die Großen des LEH wehren sich gegen Erhöhungen, auch wenn in den letzten Monaten ein grundsätzliches Verständnis für die Situation ihrer Streckenlieferanten signalisiert wurde. Die Forderungen überschreiten alles bislang üblichen Erhöhungssätze. Laut INSIDERN wollen Getränkelogistiker teilweise 30 Cent pro Kiste mehr für ihre Dienstleistung erlösen. Auch für Kisten- und Flaschensortierung (wo externe Dienstleister erheblich nachfordern) werden deutliche Anpassungen gefordert.
Auch im Südwesten, wo die insgesamt rund 400 Mio Euro Umsatz große Winkels Unternehmensgruppe fast eine Monopolstellung besitzt, laufen Preisverhandlungen.
Untermalt werden die von Vertriebschef Dieter Hamel und Hauptgesellschafter Gerhard Kaufmann geführten Gespräche von Gerüchten, die Marktteilnehmer den Atem stocken lassen. Kaufmann denke über einen Verkauf nach, heißt es da. Nicht aus Zwang –bei komplett eigenen Immobilien und eigenem Fuhrpark verfügt Winkels über eine satte Eigenkapitalquote – sondern aus strategischer Überlegung heraus. Auch ein Kandidat wird schon genannt. Nicht Trinks, DGL oder Splendid, ausgerechnet die Edeka Südwest, die mit der eigenen Kempf Getränkelogistik (vielfach unterstützt von Winkels) so etwas wie der einzige Wettbewerber ist. Bei Kaufland, Rewe und Konsorten rutscht das Herz in die Hosen. Mehrweg-Logistik ohne Winkels ist im Ländle schlicht nicht denkbar.
Kaufmann kann die Gemüter beruhigen: „Wir denken nicht daran!“ Die „absolut unzutreffenden“ Gerüchte würden von einem abgeblitzten Kaufinteressenten gestreut, ein Verkauf sei keine Option. Das Unternehmen habe sowohl in der Mineralwasser-Produktion als auch in der Logistik eine gute Zukunft vor sich. Kaufmann macht keinen Hehl daraus, dass Winkels aktuell rote Zahlen in der Getränkelogistik schreibe. Man werde aber in die Gewinnzone zurückkehren. Effizienzsteigerungen können da freilich nur teilweise helfen. Es braucht eben auch: die Einsicht der Kundschaft.