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Start-ups unter Druck

Die Corona-Krise hat die Branche hart getroffen. Unterm Radar bleiben dabei aber oftmals die Start-ups, für die es um nicht weniger als das blanke Überleben geht. 

Bei Tim Schöffmann und Julian Hille vom Start-up Getränkewerk Gießen (Der Ekliche, Koka Mate) brach durch Corona der Umsatz um ca. 40% ein. Im Gastro- und Eventbereich zeitweise um 100%. Zu schaffen machte ihnen vor allem die strategische Entscheidung, sich mit den Produkten Koka Mate und Koka Mazerat voll auf die Gastro zu konzentrieren. Kosten mussten eingespart werden. Schöffmann und Hille beschlossen, ihr Lager zu räumen, unnötige Sachen zu entsorgen und Warenbestände bei Freunden oder Familie unterzubringen. Zusätzlich verzichteten beide auf ihr eigenes Gehalt und konnten so die laufenden Kosten von 8.000 Euro auf 3.000 Euro im Monat reduzieren. Eine zwischenzeitliche Anstellung im Dachdeckerbetrieb des Bruders (Schöffmann) und bei einem befreundeten Burger-Laden am Grill (Hille) sowie die einmalige staatliche Soforthilfe hielten das Geschäft am Leben. Um im Markt eine stärkere Position einzunehmen, ist das Getränkewerk Gießen Vertriebs-Kooperationen mit dem Limohersteller Gua aus Stuttgart (INSIDE 846) sowie dem Berliner Likörhersteller Co‘ps eingegangen. Mit der Wiedereröffnung der Gastronomie kehrt nun die Hoffnung auf bessere Zeiten zurück.

Das kann Christopher Gogolin vom Augsburger Start-up Ocha-Ocha (Drinkstarter-Finalist 2020) noch nicht behaupten. Ein Jahr Krise hat dem 2018 gegründeten Unternehmen, das zuckerfreien Tee und Cold Brew Coffee herstellt, hart zugesetzt. Für das Jahr 2020 rechnete das Start-up mit 250.000 Euro Umsatz. Am Ende sind es geschätzt 140.000 Euro weniger. Das liegt vor allem daran, dass größere, bereits eingefädelte Deals im LEH und Automatengeschäft plötzlich platzten. Auch fehlten Events oder Umsätze aus Mensen von Studentenwerken. Nun steht Ocha-Ocha am Abgrund. Vertrieben wird aktuell nur noch über Online-Kanäle. 

Aufgeben will Gogolin, der sein Team von acht auf drei Mitarbeiter eindampfen musste, nicht. Aktuell läuft noch bis 11. Juni eine Crowd­funding-Kampagne auf der Plattform Startnext. Um zumindest noch das Jahr 2021 und damit das zweite Krisenjahr zu überstehen, sind mindestens 53.000 Euro fällig. Bis Redaktionsschluss am 1. Juni fehlten noch knapp 17.500 Euro. Die Hoffnung ist groß, dass im Endspurt der Fehlbetrag noch eingesammelt und Ocha-Ocha (vorerst) gerettet werden kann.        

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