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Schwerpunkt Getränkekarton: MPB: Bügel 2.0?

Mit dem Mehrwegpool der Brauwirtschaft eG. (MPB) startet die Genossenschaft einen Vorstoß in ein Nischen-Segment:
zur Bügelflasche. Ein ambitioniertes Projekt – und eines, an dem sich die 2020 vor der MPB gegründete Gesellschaft für
Mehrwegmanagement (GeMeMA) aller Voraussicht nach eher nicht so schnell abarbeiten dürfte.

„In meiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der MPB“ trommelte Bolten-Bräu Michael Hollmann Ende August per Schreiben an zahlreiche Brauer für persönliche Gespräche „unter dem Dach der MPB“. Der frühere Brau&Brunnen-Sanierer, nebenbei auch Vorsitzender des Brauereiverbandes“ NRW, argumentiert, alle wüssten ja, „dass sich die ökonomischen Nachteile auch bezüglich der Wiederbeschaffung gerade bei den Bügelverschlussgebinden besonders drastisch auswirken“. Als „eine auf Gleichberechtigung setzende Rechts- und Unternehmensform“ könne sich jedes Mitglied bei „gleicher moderater Kapitalbeteiligung“ (laut INSIDERN je Anteil 2.000,- Euro, dazu ein Eintrittsgeld von 1.000,- Euro und ein jährlicher Beitrag von 100,- Euro) „mit Gleichgesinnten für die Schaffung eines qualitativ und wirtschaftlich funktionsfähigen Gebindepools einsetzen“.
 
Interessant an dem Schreiben ist aus Sicht von Beobachtern zweierlei: Zum einen halten sich die drei MPB-Vorstände Dr. Lother Ebbertz (Bayern), Heinz-Peter Linden (NRW) und Michael Scherer (Nord) diesmal dezent zurück; zum anderen scheint Hollmann mit der vertracksten Bügel-Nummer eine Nische besetzen zu wollen, die bei der GeMeMa nicht eben als heißer Favorit gilt. Dort arbeitet Ex-Petcycle-Mann Hans Baxmeier als Gf im Verbund mit den Gründungsgesellschaftern Krombacher, Bitburger, Warsteiner und Radeberger die gängigeren Gebinde ab. 0,33er Longneck wurde mittlerweile unter dem Dach der GeMeMa in einer Poolgesellschaft organisiert, 0,5 Longneck und 0,5 NRW sind dort angeblich in der Pipeline.
 
Vor wenigen Jahren wurden in Deutschland nach INSIDE-Berechnungen jährlich 60 Mio hl Bier in ca. 13 Mrd Mehrwegflaschen gefüllt, verteilt auf 45 Typen (Individual und Pool) – und 80 Bügelflaschen-Typen. Bügel-Krösus ist die vor knapp 20 Jahren auf Anraten des Marketingleiters Andreas Eßer umgestellte Marke Mönchshof (laut INSIDE-Markenhitliste 2020 rund 1,15 Mio hl), gefolgt von Flensburger, Leikeim, Hacker-Pschorr und über 100 anderen). Ein äußerst diffuser Verwenderkreis also, an dem die GeMeMa auch nach der möglicherweise richtungsweisenden Empfehlung der Privaten Brauer (pro GeMeMa – INSIDE 880) nicht übermäßig interessiert sein dürfte. Die MBP andererseits – mit ihrem derzeit überschaubaren Kreis an Genossen (u.a. Schneider/Kelheim, Eichbaum, Dinkelacker) – sollte einen Erfolg vorweisen, wenn sie nicht zusehen will, wie ihr in Sachen Poolgebinde die Felle davonschwimmen.    

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