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Preis-Kränzchen kostet Kaffeehersteller 160 Mio

Das Bundeskartellamt hat die Kaffeeröster Tchibo, Melitta und Alois Dallmayr zu einer Geldbuße von 159,5 Mio Euro verdonnert. Alle drei Unternehmen - mit Tchibo (Ex-Bitburger-Gf Peter Rikowski) und Melitta (Ex-Licher-Gf Hermann Arnold) werden zwei von ehemaligen Braumanagern geleitet - hatten nach der Kartellamts-Durchsuchung betont, "intensiv kooperieren" zu wollen.

Genützt hat es nix. Das Kartellamt sieht es als erwiesen an, dass es seit Anfang 2000 bis zur Durchsuchung der Unternehmen im Juli 2008 "einen Gesprächskreis bestehend aus den Geschäftsführern und Vertriebsleitern der Kaffeeröster" gegeben hat. Die Zusammenkünfte hätten dazu gedient, die Preise für Röstkaffeeprodukte aufrechtzuerhalten. Ins Rollen kam das Ganze nach einer Untersuchung beim US-Konzern Kraft. Damals war es eigentlich um mögliche Preisabsprachen bei Süßwaren gegangen. Kraft stellt neben Jacobs Krönung auch Milka Schokolade her. Eine Eigenanzeige von Kraft führte zu den Ermittlungen bei der Konkurrenz, von denen die Bremer selbst wegen der Kronzeugenregelgung verschont blieben.

Krafts Konkurrenten müssen nun entweder die hohe Summe zahlen oder beim Oberlandesgericht Düsseldorf klagen. Bei der Gerichtsverhandlung werden die verantwortlichen Manager aus den untersuchten Jahren vernommen. Der Hamburger Tchibo-Konzern, der mit rund 60 Mio Euro die größte Strafe aufgebrummt bekam, will diese Möglichkeit nutzen. Rikowski, der damals noch Bier verkauft hat, muss nicht vor Gericht. (21.12.2009, 14.44 Uhr)