Große Zufriedenheit bei Trinks und Rewe: Der Erwerb von 50% der Anteile ist vom Bundeskartellamt viel früher als geplant genehmigt worden. Die Bonner Behörde hatte die vom Deal durchaus erschütterte Getränkeindustrie überhaupt nicht befragt (Themen wie Flaschensortierung oder generell die Erhöhung der Mehrweg-Marktmacht spielten offenbar keine Rolle), aber Strecken-GFGHs und -Logistiker um Einschätzung gebeten.  Das Ergebnis wurde offenbar nur flüchtig bewertet. Denn nur zwei Tage, nachdem die sehr umfangreichen Fragebögen zurückgeschickt wurden, erteilte Bundeskartellamtschef Andreas Mundt die Freigabe. Es gebe genügend überregionale Wettbewerber wie DGL, PROFI SGL und regionale Getränkefachgroßhändler, die „den Wettbewerbern von Rewe hinreichende Alternativen zu Trinks“ bieten würden.

Nun wird der Deal im Zuge einer Kapitalerhöhung per 1. Januar vollzogen. Krombacher, Bitburger, Warsteiner halten nur noch je ein Sechstel der Trinks-Anteile. Bei Wettbewerbern hält sich die Begeisterung trotz der „hinreichenden Alternativen“ in Grenzen: Edeka-Boss Markus Mosa schaltet sich höchstpersönlich in die Gespräche mit den beteiligten Brauereien ein. Alle direkt Betroffenen, also Krombacher, Bitburger und Warsteiner, aber auch Tochterunternehmen werden gegrillt in Hamburg. Ein Key Accounter: „Das sind knackige Gespräche“. Sie sollen auf dem Einigungskorridor sein. Es fließe viel Blut, also Geld.

Artikel aus INSIDE 941