Beim nicht für alle Beteiligten unterhaltsamen Geschacher um die Zukunft der Pfungstädter Brauerei gibt es schon wieder eine neue Variante: Uwe Lauer, der auf der Zielgeraden den branchenaffinen Investor Wolfgang Scheidtweiler vor dem Gläubigerausschuss ausgestochen hatte (INSIDE 858), will nun offenbar doch keine neue Brauerei auf das alte Gelände bauen.
Wie regionale Medien berichten, ventiliert er stattdessen Pläne, die derzeit rund 75.000 hl Marke (plus 50.000 hl Export) große Brauerei in einem Industriegebiet neu zu errichten. Geklärt ist nichts, es geht um Grundstücke, Hochspannungsleitungen und Wasserentnahmerechte. Auf dem historischen Brauereigelände will sich der Anlagenbauer Lauer demnach wohl doch eher mit einer Art BrewPub mit angeschlossener Mini-Brauerei begnügen – wirtschaftlich wohl die sinnvollere Lösung. Allerdings hatte Lauer auch deshalb den Zuschlag der Gläubiger erhalten, weil er den Erhalt vieler Arbeitsplätze versprach.
Seine Neubaupläne werden also aufmerksam verfolgt werden – soweit sich in ein paar Jahren noch jemand an die Zusagen erinnert. Die Brauerei selbst befindet sich mittlerweile – nach dem Ende des Schutzschirmverfahrens – in einem regulären Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Lauer soll nach aktuellem Stand offenbar zum 1. Dezember übernehmen.
(Artikel aus Magazin 860)