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Nachfragemacht LEH: Kartellamt veröffentlicht Untersuchung

Das Bundeskartellamt hat die Sektoruntersuchung "Nachfragemacht Lebensmitteleinzelhandel" soeben veröffentlicht. Über 200 Hersteller und 21 Handelsunternehmen wurden laut Kartellamt befragt, ca. 3.000 konkrete Verhandlungen anhand einer Stichprobe von 250 Markenartikeln aus verschiedenen Warengruppen (u.a. Schaumwein)  analysiert.

Aus den 463 Seiten dicken Ergebnissen der Untersuchungen zieht die Behörde nun folgende Schlüsse:

 

1. Der Lebensmitteleinzelhandel ist hochkonzentriert.Edeka, Rewe, Schwarz Gruppe und Aldi vereinen zusammen ca. 85% des bundesweiten Absatzes im Lebensmitteleinzelhandel.

 

2. Die führenden Lebensmitteleinzelhändler nutzen ihre strukturellen Vorteile in den Verhandlungen mit Markenherstellern.

 

3. Die strenge Linie des Bundeskartellamtes muss fortgesetzt werden.

Und zwar

a) bei Fusionskontrolle: Jeder Erwerb eines Lebensmitteleinzelhändlers in Deutschland durch eines der großen Handelsunternehmen Edeka, Rewe und Schwarz Gruppe, der nicht nur vereinzelte Standorte betrifft, wird eine vertiefte Prüfung des geplanten Zusammenschlusses erfordern.

b) bei Missbrauchsaufsicht:  Die Ergebnisse der Sektoruntersuchung legen es nahe, dass die großen LEH-Unternehmen Edeka, Rewe, Schwarz Gruppe und Aldi marktmächtig im Sinne des GWB sind und somit der besonderen Verhaltenskontrolle des GWB unterliegen. Inwieweit ein zu überprüfendes Verhalten als missbräuchlich im Sinne des GWB zu bewerten ist, ist anhand der konkreten Sachverhalte zu entscheiden. Im Verfahren des Bundeskartellamtes gegen Edeka wegen Verstoßes gegen das Anzapfverbot konnten die Erkenntnisse der Sektoruntersuchung bereits genutzt werden.

c) bei Kooperationen: Das Bundeskartellamt wird bei der Bildung neuer Einkaufskooperationen bzw. bei der Erweiterung bestehender Einkaufskooperationen unter Einschluss der Mitglieder der Spitzengruppe die Auswirkungen auf die Absatz- und Beschaffungsmärke intensiv prüfen.

 

 

<link fileadmin user_upload pdf kartellamt-sektoruntersuchung.pdf>DIE GESAMTE SEKTORUNTERSUCHUNG FINDEN SIE HIER ZUM DOWNLOAD (463 Seiten)