Nach der Insolvenz seiner Jakobiner Bräu wurde es nur sehr kurz ruhig um Mirco Hell. Der Ex-Red Bull- und Ex-Calidris-Mann kehrt als Vorstand einer Brauerei-AG im Fränkischen zurück – und rettet nebenbei womöglich sein Herzensprojekt Vinzentiner.
Bei der vor gut einem Jahr zur AG umgewandelten noch rund 2.500 hl großen Forchheimer Brauerei Hebendanz fungiert Mirco Hell, 46, künftig als Vorstandsvorsitzender, flankiert vom bisherigen Brauerei-Inhaber Fritz Hebendanz, 73, sowie Unternehmer Claus Lewald, 65. Hinter der Hebendanz Brau AG stecken offiziell Horst Wildner (via HL Mobil GmbH) mit 60%, Claus Lewald sowie Dipl.-Betriebswirt Wolfgang Harmuth (via Iflow Beteiligungs GmbH) mit je 20%. Angeblich sind aber weitere Investoren an Bord. Den Aufsichtsrat bilden die Anwältin Melanie Heupel-Hoyer (Vorsitz), Wolfgang Harmuth (Stellvertreter) und die Ex-Hebendanz-Gf Cornelia Schinzel. Zweck des Unternehmens ist u.a. „das Betreiben von Brauereien“. Unter dem Dach der AG ließen sich Zukäufe integrieren, vor allem mit Blick auf deren Grundstücke- und Immobilien-Portfolios. Die nahegelegene Brauerei Neder gilt so gesehen als attraktives Ziel; entsprechende Absichten werden aber bislang dementiert.
Nicht dementiert wird hingegen eine künftige Beteiligung an der Jakobiner Bräu. Hell hatte im 2022 unter Mithilfe von Günter Thiels Splendid Drinks die national vertriebene Hell-Biermarke Vinzentiner unter dem Dach der Jakobiner Bräu GmbH gegründet und innerhalb eines halben Jahres auf knapp 3.000 hl gehievt. Doch dann zog Thiel, der 51% an der Gesellschaft hielt, zu Anfang 2023 bei der Jakobiner Bräu den Stecker. Hell musste Insolvenzantrag stellen (INSIDE 918).
Angeblich will sich jetzt die von Hell geführte Hebendanz Brau AG an der Jakobiner Bräu beteiligen, Thiel dessen Anteile abkaufen und frisches Geld in das Projekt pumpen. Trotzdem wird Vinzentiner erstmal weiter bei Kaiser Bräu, Neuhaus, hergestellt. Mit Vinzentiner will Hell indes gemeinsam mit seinem Vertriebskollegen Benedikt Speckmann die nationale Distribution voranbringen und auch über die Grenzen nach Österreich und in die Schweiz vordringen.