Kohlensäure-Mangel im Sommer – das hat in der Getränkebranche Tradition. 2022 allerdings war die Durststrecke wegen explosionsartig gestiegener Energiepreise und der deshalb zum Erliegen gekommenen Düngemittelproduktion so extrem, dass mehrere Hersteller stillstanden (INSIDE 911). Die Ausgangslage ist auch 2023 übel.
BASF fährt seine Produktion dauerhaft runter: In Ludwigshafen fällt eine von zwei Ammoniak-Anlagen weg. Immerhin: SKW Piesteritz, Wittenberg, läuft wieder. Doch das reicht nicht. Deswegen müssen die Gaslieferanten auf Importe aus Europa, aber auch aus den USA zurückgreifen. Das erhöht die Planungssicherheit – und die Preise. Brauer und Brunnen wollen sich teilweise gegenseitig aushelfen, wenn es eng wird. Immer mehr Mittelständler (u. a. Hachenburger) setzen auch auf CO2-Rückgewinnung.
Mittelfristig wollen die Lieferanten sich unabhängiger machen. Mit 2-3 Jahren Vorlaufzeit können wohl neue CO2-Quellen erschlossen werden – u. a. als Abfallprodukt der Biomethan-Produktion, womöglich auch der Zement- Herstellung (INSIDE 913). Großlieferant Carbo will zudem seine natürlichen CO2-Volumina ausbauen und führt entsprechende Bohrungen durch. Ein INSIDER fasst zusammen: „Es wird noch schwieriger als 2022, aber wir sind besser vorbereitet.“
Artikel aus INSIDE 926