In Sachen Systemrelevanz schöpfen die deutschen Brauer ausgerechnet Hoffnung in Italien: Wie es bei den Brewers of Europe heißt, werden dort Brauereien nicht, wie viele andere Fabriken, für zwei Wochen geschlossen. Wie Mineralbrunnen und AfG-Hersteller auch dürfen sie demnach weitermachen, weil sie als unerlässlich für die "Aufrechterhaltung der Lieferkette" des Landes seien.
In Deutschland hat das Bundeskabinett heute entschieden, dass neben der Landwirtschaft auch die gesamte Ernährungsindustrie zur "systemrelevanten Infrastruktur" gehört. Die deutschen Brauer schöpfen gelinde Hoffnung, das sie tatsächlich auch als Teil der relevanten Ernährungsindustrie angesehen werden. Der Kampf dürfte sich in den nächsten Tagen entscheiden. Schon seit einiger Zeit argumentieren Verbände wie der Deutsche Brauer-Bund, Brauereien und Braukonzerne seien Teil einer komplexen Logistikkettebzw. des Getränkefachgroßhandels, welche wiederum zur Sicherstellung der Grundversorgung aufrecht erhalten werden müssten. Zudem unterhielten viele Brauereien auch eigene Liefer- und Abholdienste - die zur Zeit ja so nachgefragt sind wie nie zuvor.