Nach dem gestrigen Brandbrief des Baden-Württembergischen Brauerbundes, schlagen nun auch die Kollegen aus Bayern Alarm. Die Auswirkungen der Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus treffe "die bayerische Brauwirtschaft mit voller Wucht“. Der Export sei seit Anfang März nahezu zusammengebrochen, heißt es in einer Pressemitteilung des Bayerischen Brauerbundes. Normalerweise mache der Verkauf ins Ausland ein Viertel des Volumenausstoßes aus.
Die beschlossene Verlängerung der Ausgangsbeschränkungen (bis 19.4.) verschärfe die Situation abermals. Für mittelständische Brauereien, deren Absatzschwerpunkt zu einem großen Teil in der Belieferung von Festen und Gastronomie liegt, sei die Lage existenzbedrohend.
Wie der Brauerbund weiter mitteilt, geht auch der Flaschenbierabsatz über den Handel sowie über teils kurzfristig eingerichtete Heimdienste zurück. Es fehlten schlichtweg die Konsumanlässe. Der weggebrochene Freizeitkonsum lasse sich nicht durch den kurzfristig erhöhten Vorratskauf kompensieren. „Wir befürchten, dass in den kommenden Wochen Gastronomen, aber auch Brauereien den Kampf ums Überleben verlieren werden“, so die düstere Prognose von Dr. Lothar Ebbertz, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbundes.
Brauer und Gastronomen bräuchten jetzt Liquiditätshilfen in Form umfassender verlorener Zuschüsse, erklärt Ebbertz, der mahnt, dass Kredite, Bürgschaften und Stundungen nicht immer ausreichen werden, um die Krise zu überstehen.