Tschechien exportiert ab sofort keine Spirituosen mehr ins Ausland. Nach Agenturberichten hat die tschechische Regierung heute - wohl auch auf Druck der EU - ein solches Exportverbot beschlossen. Hintergrund ist die bislang ungeklärte Serie von Vergiftungen durch gepanschten Alkohol, dem in Tschechien schon mindestens 23 Menschen zum Opfer gefallen sind; viele weitere sind schwer verletzt.
Während die Untersuchungen auf Hochtouren laufen, will die Regierung das komplette Verkaufsverbot von Hochprozentigem im Inland aber offenbar wieder lockern. Wie es heißt, könnten bald einzelne Chargen wieder freigegeben werden, die stichprobenartig von Labors untersucht worden seien; das käme einem neuen Gütesiegel gleich. Ungeachtet dessen warnte das Verbraucherministerium in Berlin davor, Sprituosen insbesondere aus Tschechien und mit unklarer Herkunft zu konsumieren. Dazu gehörten u.a. Wodka, Merunka (Marillenschnaps), Borovicka (Wacholder-Schnaps), Slivovice (Pflaumenbrand-Verschnitt) und Tuzemak. Weiter heißt es in der <link http: www.bmelv.de shareddocs pressemitteilungen _blank>Warnung des Ministeriums: "Nach Angaben der tschechischen Behörden sind die betroffenen Produkte nicht legal in andere EU-Mitgliedstaaten oder Drittstaaten exportiert worden. Es besteht aber die Möglichkeit, dass Reisende sie in Tschechien erworben und mit nach Hause gebracht haben könnten. Methanolhaltiger Alkohol kann bei Verzehr zu Erblindung und bei Aufnahme höherer Dosen auch zum Tod führen."