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#927

Geva/Team Beverage: Zwangsehe mit Ansage

Rotbier-Rückschlag: Fred Höflers Tucher-Erbe in Gefahr?

Der Ex-Gf forcierte Flaggschiff-Projekte wie das Alte Sudhaus in Nürnberg. Sein Nachfolger muss Rotbier-Zugeständnisse machen, will aber nicht von der Philosophie abweichen.

Bittere Pillen für Tucher im Rotbier-Streit mit der Nürnberger Altstadthof-Brauerei: Tucher darf die seit 2018 (teilweise) im Alten Sudhaus hergestellte Spezialität nicht mehr als „Original Nürnberger Rotbier“ und „handwerklich gebraut“ bezeichnen, nicht mehr von einer „überlieferten Rezeptur“ sprechen und die Produktion im Alten Sudhaus mit Reifung in Eichenholzfässern nur behaupten, wenn das auch vollständig stimmt.

Bereits der Abschied von Ideengeber F. Höfler 2019 an der Tucher-Spitze hatte Sorgen ausgelöst, der Oetker-Einfluss könne steigen, die Brauerei zum Anfassen leiden (INSIDE 807). Doch so will das nur noch knapp 200.000 hl Hauptmarke und insgesamt 600.000 hl große Tucher die Entwicklung nicht stehen lassen: Auf INSIDE-Nachfrage bekräftigt Gf Heinz Christ, das Rotbier werde es weiterhin geben, als „Original Tucher Nürnberger Rotbier“. Mit der Einigung sei man „zufrieden“, konzeptionelle Veränderungen in der Herstellung im Alten Sudhaus stünden nicht an. Das Rotbier werde in Nürnberg/Fürth produziert.  

Auch bei den Flagship-Projekten lässt Tucher laut Christ nicht nach: Neben Kontinuität beim (laut INSIDERN tatsächlich blendend laufenden) Grüner Brauhaus oder dem Zirndorfer Bräuschank habe man die Gastro-Präsenz noch ausgebaut. In Nürnberg eröffnete Ende 2022 das Tucher am Opernhaus wieder – mindestens fünf Tucher-Biere werden vom Fass gezapft, darunter Rotbier. Ein Jahr zuvor startete der Tucher Mautkeller neu. Dort werden mehrere Biere vor Ort gebraut, zwei Sorten – Tucher Rotes Lagerbier und Tucher Urbräu Hell – sogar exklusiv. Christ sagt, man werde  „Konzepte fortführen oder ergänzen, wenn diese erfolgreich angenommen werden.“ Dass in diesem Zusammenhang trotz konkreter Nachfrage die 2011 übernommene Augsburger Hasenbräu-Kälberhalle, in die Tucher rund fünf Mio Euro investiert haben soll, keinerlei Erwähnung findet, überrascht INSIDER nicht. In Bayerisch-Schwaben soll es trotz uriger Location kriseln. 

Artikel aus INSIDE 927