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"Plastikfasern": Studie watscht NDR-Bericht aus 2014 ab

Eineinhalb Jahre nach dem vom NDR verursachten medialen Aufschrei über vermeintliche "Plastikfasern im Bier" (INSIDE 703) watscht jetzt eine Studie des politisch unverdächtigen Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt CVUZ in Kassel den ohnehin schon schwer in Zweifel gezogenen Bericht ab. Wie berichtet hatte sich der NDR auf eine Untersuchung von Prof. Dr. Gerd Liebezeit berufen, des früheren Gf des Forschungsinstituts Terramare in Wilhelmshaven. Liebezeit hatte im Ruhestand zusammen mit seiner Frau die Firma MarChem gegründet, mit der er Mikrofasern in Lebensmitteln nachweisen will bzw wollte. Trotz diverser Gegengutachten stellte der NDR mit Berufung auf die Laboruntersuchungen des Professors die steile Behauptung auf, in "allen" getesteten Getränken befände sich Mikroplastik - bis zu 3 mm lang. Ein Film zeigte den Professor in einem Labor, das kein Reinraum war.

 

Die jetzt veröffentlichte Studie des CVUA Kassel führt die Ergebnisse von Prof. Liebezeit ab absurdum - auch wenn sie nicht ausschließt, dass letztlich tatsächlich Fasern in den untersuchten Proben enthalten sein könnten. Hätte der Professor besser lüften sollen? U.a. wird auf "die Verwendung des Färbemittels Bengalrosa für die mikroskopische Analyse" hingewiesen, das "falsch-negativ einige synthetische Fasern einfärbt, inkl. des Bierfiltrationshilfsmittels Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP)." Vor allem aber habe es eine "erhebliche Hintergrund-Kontamination" gegeben, die "eine Unterscheidung der Bierproben von Blindproben in unserem Labor unmöglich machte. Besondere Reinräume erscheinen für derartige Analysen notwendig, jedoch selbst unter diesen Umständen können Kontaminationen auftreten, da übliche Reinraum-Normen auf kleine Partikel ausgerichtet sind und die relevanten Teilchengrößen von Mikroplastikpartikeln nicht einschließen." Sprich: Liebezeit hat das gemessen, was sich bei ihm in der Raumluft befand. Die Studie deshalb: "Wir beurteilen die Befunde als Artefakte der Laborkontamination."

 

Eine Mikroplastikkontamination, die die Forscher, sie "ausgehend von den Rohstoffen insbesondere sehr unwahrscheinlich, da die Bierherstellung üblicherweise einen Mikrofiltrationsschritt zur Entfernung von Hefezellen beinhaltet. Eine validierte Methode zur Mikroplastikbestimmung in Lebensmitteln und Getränken ist derzeit nicht verfügbar."