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Hövelmann übernimmt zwei Fachgroßhändler

Katja Tendick und Horst Blondin (re.) haben ihre Firmen an Hermann Hövelmann (mi.) verkauft

Am Montag dieser Woche waren in Moers plötzlich zwei Betriebsversammlungen anberaumt worden. Zum Einen bei der Union Getränke Zupancic GmbH & Co. KG. Wenig später beim zwei Kilometer entfernten Bierverlag Schäfer. Der Inhalt der beiden Veranstaltungen ist ähnlich. Es geht um einen neuen Besitzer. Der wird in beiden Fällen in Kürze die Hövelmann-Gruppe sein, mit Sitz im Luftlinie ebenfalls nur 10 km über den Rhein gelegenem Duisburg-Walsum.

 

Kernstück des Deals bildet die Union-Getränke. Nach dem Tod von Helmut Blondin vor fünf Jahren lag es an Horst Blondin und seinen beiden Söhnen Claus und Ralph, eine neue Perspektive für Union-Getränke zu entwickeln. Vor zwei Jahren wurde vom Bad Meinberger Mineralbrunnen mit Manfred Kieselbach, heute 61,  ein externer Geschäftsführer und wenig später mit Interimsmanager Bernd Bilke, heute 67, ein Vertriebsprofi geholt. Das weitverzweigte Unternehmen wurde um die GAM-Sparte bereinigt, womit auch Ralph Blondin seinen Job im Familienunternehmen abgeben musste (INSIDE-Printausgabe 610).


Union: Beim Fressen gefressen worden
 
Der kleine Mineralbrunnen (Bürgerbrunn, Kronenquelle), das Gastro-Geschäft, die Streckenbelieferung (Edeka-Strecke auf dem Deckel Hövelmann) und vor allem die Pepsi-Konzession für das Ruhrgebiet hat die aktuell knapp 20 Mio Euro Umsatz große Union-Getränke behalten. Zuletzt soll der heute 69-jährige Blondin seinem Geschäftsführer Kieselbach laut INSIDERN sogar die Übernahme von Wettbewerbern in Aussicht gestellt haben. Das Objekt der Begierde war klar: der benachbarte, etwas wackelige Bierverlag Schäfer, mit seinen knapp 20.000 hl Fassbier, wo sich die Inhaberjuniorin Katja Tendick seit Herbst 2009 von Ex-Köpi-Chef Jochen Penzel als Geschäftsführer unter die Arme greifen lässt.

 
Doch als sich Kieselbach jetzt von einem kleinen Sportunfall genesen wieder in Moers einfand, hatten die Dinge einen anderen Lauf genommen. Noch bevor Union das Maul geöffnet hatte, um Schäfer zu schnappen, wird die Firma jetzt vom Dickfisch aus Walsum geschluckt. Die beiden Verlage werden auf dem Union-Gelände zusammengefasst. Die Geschäftsführung übernehmen Claus Blondin und Jochen Penzel. Die rasante Bereinigung der niederrheinischen Verlegerstruktur (zuletzt Bacher, Giese, Berger, Krietemeyer-Dorsten, etc...) schreitet um zwei Schritte voran.
 

Der Doppeldeal ist aber auch deshalb überraschend, weil Hermann Hövelmann und seine Geschäftsführer Wilhelm Josten und Michael Hollmann damit einen weiteren Geschäftszweig aufbauen. Denn nicht etwa die Hövelmann-eigene (Strecken-)Fachgroßhandlung Hövelmann-Ahr im auch nicht allzu fernen Oberhausen übernimmt die beiden Moerser Verleger, sondern Bier-Hövelmann, die bisher lediglich als Abrechnungsgesellschaft für Streckenbelieferungen des LEH auftrat.

 
Softdrink-Interessen


Vielleicht haben es die Hövelmänner aber auch nur um jeden Preis vermeiden wollen, dass die Übernahme des Pepsi-Konzessionärs Union in einen direkten Zusammenhang mit Rheinfels und vor allem der 100-Prozent-Tochter Deutsche Sinalco gebracht werden könnte. Die Schlagzeile "Sinalco schluckt Pepsi-Bottler" wollte man sich sparen. Gleichwohl läuft die Union-Konzession nur noch bis 2013 und trotz im Bottlervergleich erstklassiger Zahlen, steht es für Union noch in den Sternen, ob die Führung von PepsiCo, Neu-Isenburg, einer Verlängerung zustimmt. Hövelmann würde die Pepsi-Konzession zwar gerne fortführen. Klar ist aber auch, dass für den Fall einer Absage die Sinalco-Truppen von Gastro-VKD Rainer Kasten zum Ausschwärmen bereit stehen.


Unabhängig vom Softdrink-Geschäft soll Bier-Hövelmann offenbar eine neue Aufgabe bekommen. Das Strecken-Gesellschaft wird  um eine (eigene)  Gastronomieabteilung  ergänzt. Und nebenbei erhält  Hövelmann Zugang zu einer neuen Kooperationswelt: Der Bierverlag Schäfer ist seit Ende 2009 Mitglied der NGV.
 

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