Der 2021 zum Geschäftsführer berufene langjährige Mitarbeiter machte sich mit einem schroffen Ton offenbar bei Kollegen und Geschäftspartnern zunehmend unbeliebt – für die Inhaber der Weinkellerei ein „No-Go“. Der Nachfolger bei den erfolgsverwöhnten Dasingern steht bereit.
Es hat nicht mehr gepasst. Oder deutlicher ausgedrückt: Die Inhaberfamilie der Weinkellerei Kunzmann aus Dasing attestiert ihrem seit Anfang der Woche mit sofortiger Wirkung freigestellten Geschäftsführer Markus Hermanns (Vertrieb/Marketing/Einkauf) „konstantes, andauerndes Fehlverhalten auf menschlicher Ebene“ – sowohl gegenüber den 80 Mitarbeitern als auch gegenüber Kunden und Lieferanten. Und das nach zehn Jahren in der Firma, zwei davon als Gf.
Tatsächlich genießt das 50 Mio Wasserfüllungen und 6,5 Mio Flaschen große bayerisch-schwäbische Familienunternehmen in der Region laut INSIDERN einen hervorragenden Ruf, gilt als selbstbewusst, aber fair im Umgang. Auch der Erfolg gibt dem geschäftsführenden Gesellschafter Jürgen Kunzmann und seiner Frau Natalie, ebenfalls in der Geschäftsführung, recht: Regelmäßig wachsen die Dasinger jährlich zweistellig (kompensierten sogar den Glühwein-Einbruch in der Corona-Zeit mit dem Mineralbrunnen über), stellten vor einigen Jahren wenige hundert Meter von der Zentrale entfernt ihre architektonisch anspruchsvolle Weinkellerei hin und sind seit 2020 dabei, in der Nähe einen weiteren Standort für Zentrallager und Logistik hochzuziehen. Die größten Säulen sind Glühwein, Wasser (Albertus Quelle) und Fruchtsäfte (Kela Natursäfte). Entscheidend für die Familie, auch aufgrund der zum Großteil langjährigen Geschäftsbeziehungen: Demut und Respekt im Umgang.
Dass es Hermanns an diesen Attributen mangelte, lassen auch Kunzmann-Kunden gegenüber INSIDE durchblicken. Tenor: Der geschasste Gf habe einen eigenartigen Ton gepflegt, die Zusammenarbeit war schwierig. Dennoch: Von der plötzlichen Trennung zeigen sie sich überrascht. Intern hatte sich diese bereits länger abgezeichnet: Klärende Gespräche im November und im Januar hatten aus Sicht des Inhabers nicht zu einer Besserung geführt. Hermanns war demnach „aufgrund persönlicher Entwicklungen für die Familie und den größten Teil der Mitarbeiter nicht mehr tragbar.“ Der 54-Jährige äußerte sich bisher nicht.
Seit Wochen lief bereits die Nachfolger-Suche – die Familie Kunzmann ist nun zuversichtlich, in Guido Grebe den zu ihrer Firma passenden Kandidaten (siehe unten) gefunden zu haben.
Artikel aus INSIDE 922