Noch kein Insider?

Jetzt inside abonnieren

Auf der folgenden Seite erfahren Sie alles über unsere Anmelde-Optionen.
Bei Abschluss eines Abos werden Inside Web News sofort für Sie freigeschaltet. Auf Wunsch erhalten sie die Top-News der Branche auch kostenlos als SMS aufs Handy.

Mehr erfahren und Insider werden!

Weiter

Glyphosat am Ende?

Dem umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat droht nun offenbar tatsächlich das Aus. Wie das Handelsblatt heute berichtet, beginnen die entscheidenden Verhandlungen über eine weitere Zulassung des Mittels auf EU-Ebene. Frankreich aber habe sich bereits gegen eine weitere Zulassung ausgesprochen, Österreich fordere harte Auflagen - und Deutschland (das sich schon bisher der Stimme enthielt) ist angesichts einer möglichen Jamaika-Koalition in der Glyphosat-Frage handlungsunfähig wie schon lange nicht mehr.

 

Im März 2016 war eine geheime Abstimmung in einem Fachausschuss der EU-Kommission über die geplante Verlängerung der Europa weiten Glyphosat-Zulassung endgültig verschoben worden. Schon seinerzeit fand sich keine qualifizierte Mehrheit (55 Prozent der Mitgliedsstaaten, die mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren) für eine Verlängerung des Glyphosat-Mandats. Frankreich, Schweden, Italien und auch die Niederlande hatten Bedenken geäußert bzw angekündigt, gegen eine Verlängerung zu stimmen. Die Bundesregierung hatte sich schon damals nicht auf eine Position einigen können.

 

Nachdem das Thema Glyphosat zuvor nicht wirklich Dauerbrenner in der umweltpolitischen Debatte war, gewann die Geschichte Anfang 2016 deutlich an Fahrt, als das Münchner Umweltinstitutdie meistgetrunkenen Biere Deutschlands auf Rückstände des Wirkstoffs testete und fündig wurde - praktischerweise wenige Tage, bevor der Unkrautvernichter für weitere zehn Jahr EU-weit genehmigt werden sollte. Wie gefährlich Glyphosat wirklich ist, gilt als umstritten; die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC), eine Behörde der WHO, hat es als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft. Die EU-Lebensmittelbehörde (EFSA) hält es aber für "wahrscheinlich nicht krebserregend".

 

Glyphosat ist u.a. in dem Unkrautvernichter Roundupenthalten, das vom US-Konzern Monsanto hergestellt wird; der deutsche Chemie-Riese Bayer will Monsanto übernehmen. Entsprechend schlägt die Chemielobby - im Einklang mit Agrarverbänden - auch Alarm: Wenn erst mal Glyphosat endgültig verboten werde, so die Befürchtung, werde es auch weiteren vergleichbaren Produkten an den Kragen gehen. 

Kopf der Woche
12.04.2024

15
/2024

Ruth Rubey

Weiterlesen
Print-Ausgabe
11.04.2024

Neu!
#948

Die Burn-Rate der Bestellplattformen

Zum Inhalt