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Giesinger vs. Allianz

Münchens OB Dieter Reiter, Giesinger-Bräu Steffen Marx und Brauer Simon Rossmann (v.l.) im Juni 2020 bei der Einweihung der zweiten Bräustätte in Milbertshofen

Marx wills wissen: Der Chef der mittlerweile rund 30.000 hl großen Münchner Stadtteil-Brauerei Giesinger klagt gegen den Versicherungskonzern Allianz wegen der Corona-Ausfälle im vergangenen Jahr. Dem Vernehmen nach geht es dabei um mehr als 250.000 Euro.

Wie vor allem andere Gastronomen auch ist Steffen Marx der Meinung, dass Geschäftseinbußen, die durch den Corona-Lockdown 2020 verursacht wurden, über Versicherungsverträge abgedeckt sein müssten. Wie in anderen Fällen auch sieht das die Allianz anders. Sie hat, wie es heißt, den aktuellen Vertrag mit der Brauerei gekündigt und in den neuen Versicherungsbedingungen Pandemien wie COVID-19 ausgeschlossen.

Wie Robin Hood seinerzeit gibt sich auch der umtriebige Bräu aus München kampfeslustig und als Rächer der Gelackmeierten: Die Brauerei fordert die gesamte Summe als Schadensersatz, notfalls droht sie mit dem Gang durch alle Instanzen. Die heute nachmittag stattfindende Verhandlung nutzt Marx zu Werbung in eigener Sache: Der Biertruck steht vor dem Gerichtsgebäude, um lautstarke Unterstützung wurde gebeten.

Alleine in München hat es bereits eine Reihe von Verhandlungen in ähnlicher Sache gegeben. U.a. hatte das LG 1 dem Wirt des Augustiner-Kellers zugestanden, für Corona-Ausfälle von seiner Versicherung entschädigt zu werden.

Ergänzung 18.00 Uhr: Die Verhandlung vor dem Münchner LG endete am Dienstag ohne Ergebnis. Beide Seiten konnten sich nicht auf den vom Gericht vorgeschlagenen Vergleich einigen. Marx hatte anklingen lassen, bei 85 % der ursprünglich geforferten Summe einzuschlagen; die Allianz war dazu erstmal nicht bereit. Die Verhandlung wird fortgesetzt.