Die in München ansässige Giesinger Brauerei schlägt in diesem Jahr einen strengen Konsolidierungskurs ein, um das schon lange anvisierte Zwischenziel nicht ganz aus dem Fernrohr zu verlieren: die schwarze Null. Prominentestes Opfer der Truppe um Gründer Steffen Marx sowie den im August 2020 als Mit-Gf installierten Kondrauer-Gesellschafter Jonas Seidl (INSIDE 858) ist aktuell der bisherige Betriebsleiter im Werk Milbertshofen, Sebastian Esche. Der Weihenstephaner Diplom-Braumeister, der bislang vor allem die im Sommer 2020 eröffnete zweite Braustätte organisierte und damit auch für das Gros der rund 35.000 Gesamt-Hektos der Giesinger Brauerei zuständig war, musste gehen.
Sein Job geht dem Vernehmen nach in der bestehenden Matrix (Jonas Seidl und der bisherige 1. Braumeister Sebastian Pivovar) auf. Eigentlich hatten der hemdsärmlige Gummistiefel-Träger Marx und seine Gesellschafter – Patentanwalt Dr. Bernhard Pillep, der Veranstalter Matthias Schlick, Honorarkonsul Andreas Peter Witte und Olger Holleschek plus stille Beteiligte im Hintergrund – einen Break even schon bei 30.000 hl errechnet. Bei einem von INSIDERN auf 15 Mio Euro taxierten Invest in Milbertshofen und einer kolportierten jährlichen Pacht dort von bis zu 1 Mio Euro (für 10.000 Quadratmeter Gelände und einem an die Entwicklung der Verbraucherpreise gekoppelten Indexmietvetrag) ist die Giesinger Brauerei zu stetem Wachstum verdammt. In Zeiten wie diesen, da der Craftbier-Markt sich deutlich abschwächt, eine harte Challenge.
Artikel aus INSIDE 943