Kampagnen-Erfolg für die Deutsche Umwelthilfe (DUH): Nach einer heute veröffentlichten Mitteilung darf das Forum Getränkedose (Ball Packaging Europe, Rexam und Crown Bevcan Europe) vorerst u.a. nicht weiter behaupten, die Getränkedose sei "jetzt auf Augenhöhe mit Mehrweg". Auch andere Wertungen mit ähnlicher Zielrichtung darf das Forum Getränkedose vorerst nicht weiter verbreiten (auf der Website des Forum Getränkedose findet sich die - eigentlich untersagte - Behauptung "Neue Ökobilanz des IFEU-Instituts zeigt: Getränkedosen sind
ökologisch konkurrenzfähig" allerdings bis zur Niederlegung dieses Beitrags).
Die DUH teilt dazu selbst mit, die Hersteller hätten zuvor eine Frist verstreichen lassen, innerhalb derer sie die von der DUH vorgelegte Unterlassungserklärung hätten unterzeichnen sollen; nach einem gerichtlichen Schritt sei das dann doch noch geschehen. Die DUH wirft den Herstellern Verbrauchertäuschung und eine realitätsfremde "Extremszenarien" für eine Studie zur Ökobilanz durch das Heidelberger IFEU-Institut.
Die stark Mehrwert orientierte Deutsche Umwelthilfe fährt seit Jahren Kampagnen im Getränkesektor; u.a. sorgte die DUH dafür, dass vermeintlich verwechselbare Einweg-Bierflaschen wieder aus den Lidl-Regalen verschwanden (INSIDE 566); harsche Kritik handelten sich die Berliner aber auch immer wieder ein, so z.B. vom Fachverband Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel, der der DUH eine "Desinformationskampagne"vorwarf.
Die Dose wiederum ist in Deutschland wieder im Aufwand, seit sie wieder u.a. Netto und Penny breit im Regal steht; nach ersten Schätzungen wurden allein im ersten Halbjahr 2010 in Deutrschland 435 Millionen Dosen und damit 34 Prozent mehr ausgetrunken als im Vorjahr. (01.09.2010, 13:12 Uhr)