Sie ist so etwas wie der große Wettbewerber von Gastivo (Team Beverage), Kollex oder Octopus (GES): Die Gastro-Bestell-App Choco. Das erst im Mai 2018 von den ehemaligen Rocket Internet-Managern Daniel Khachab, 32, Rogério da Silva Yokomizo, 30, und Julian Hammer, 32, in Berlin gegründete Unternehmen hat jetzt in einer neuen Finanzierungsrunde 100 Mio US-Dollar (85 Mio Euro) eingesammelt.
Eigenen Angaben zufolge wird das Start-up nun mit 600 Mio Dollar (510 Mio Euro) bewertet - mehr als eine Verdoppelung innerhalb eines Jahres. Angeführt wird die Series B von der New Yorker Risikokapital-Firma Insight Partners, der ebenfalls in New York ansässigen Left Lane Capital und den Altgesellschaftern Bessemer Venture Partners und Coatue Management. Weitere namhafte Gesellschafter sind u.a. Atlantic Labs und Target Global aus Berlin sowie der ehemalige Delivery Hero-Macher Lukasz Gadowski mit seiner Luktev GmbH oder Amorelie-Gründer Sebastian Pollok via Visionaries Club und Soundcloud-Gründer Eric Wahlforss.
Die neue Finanzierungsrunde kommt etwas mehr als ein Jahr nachdem Choco in der Series A insgesamt knapp 64 Mio Dollar (54 Mio Euro) eingesammelt hatte - bei einer Bewertung von damals 230 Mio Dollar (195 Mio Euro). Eigenen Angaben zufolge konnte Choco im vergangenen Jahr eine Vervierfachung der Bestellungen auf der Plattform verzeichnen. Der Bruttowarenwert ist laut CEO Khachab von 230 Mio Dollar auf 900 Mio Dollar (764 Mio Euro) im Jahr gestiegen. Insgesamt sollen bisher mehr als 15.000 Restaurants die Bestell-App nutzen.
Die Hälfte der Series-B-Finanzierung soll nun in die Technologieentwicklung (u.a. soll ein Finanzservice in die App integriert werden) und die Verdopplung der Mitarbeiterzahl (v.a. im Bereich Technik) fließen. Erst kürzlich hat Choco den ehemaligen Uber- und Facebook-Manager Vikas Gupta als Chief Technology Officer eingestellt. Mit seiner Expertise will Khachab nichts geringeres als "das beste Technologie-Team in Europa" aufbauen.
Choco ist bereits in sechs Märkten aktiv, darunter die Vereinigten Staaten, Deutschland, Frankreich, Spanien, Österreich und Belgien. Khachab erwartet, in diesen Märkten zu expandieren und in neuen Märkten wie Lateinamerika, dem Nahen Osten und Asien Fuß zu fassen. Bis 2026 will Khachab sein Unternehmen profitabel machen.
