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Blienert: Bier bald erst ab 18?

Burkhard Blienert

Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen,  Burkhard Blienert (SPD), hat in einem Interview mit der Welt skizziert, dass aus seiner Sicht der Verkauf von Bier und Wein an unter 18-Jährige verboten werden sollte. "Für mich sprechen viele medizinische Argumente dafür, das Erwerbsalter für Bier, Wein und Schaumwein auf 18 Jahre zu erhöhen", zitiert ihn das Blatt. Zugleich müsse auch das sogenannte begleitete Trinken ab 14 aufhören.

Man müsse "von einem freien Wildwuchs sukzessive zu einem regulierten, kontrollierten Umgang mit Tabak und Alkohol kommen", sagte Blienert demnach. Im erweiterten Umfeld müsse es seiner Meinung nach auch Werbeverbote für Alkohol und Tabak geben.

Die Äußerungen des SPD-Politikers wecken in der Branche Erinnerungen an die seinerzeitige Drogenbeauftragte Sabine Bätzing (SPD), die von 2005 an vier Jahre lang einen Kreuzzug gegen Nikotin- und Alkoholmissbrauch führte. Sie dachte über höhere Steuern auf Bier nach und wollte den Verkauf von Bier, Wein und Spirituosen an Tankstellen verbieten - konnte sich aber politisch gegen die geballte Machte der Wirtschaftslobbyisten nicht durchsetzen. Damals regierte allerdings eine schwarz-rote Koalition. Inwieweit Burkhard Blienert jetzt seine Vorstellungen im parlamentarischen Gesetzgebungsprozess realisieren kann, bleibt unter der neuen rot-gelb-grünen Bundesregierung abzuwarten. Nach Sabine Bätzing hatten Mechthild Dyckmans von der FDP den Job der Drogenbeauftragten inne, ohne groß aufzufallen; anschließend verwalteten die beiden CSU-Frauen Marlene Mortler und Daniela Ludwig das Amt. 

Die Furcht vor Werbeverboten bei Alkohol beschleunigt indes die Entwicklung neuer alkoholfreier Biermarken; dem liegt die Zuversicht zugrunde, dass auch bei sehr restriktiven Vorschriften die Hauptmarke weiter über die alkoholfreie Version beworben werden kann, etwa im Rahmen von Fußballspielen.