Während der noch laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und der FDP hat die gemeinsame Arbeitsgruppe "Landwirtschaft und Ernährung" laut Beteiligten u.a. die Einführung einer Zuckersteuer für Getränke ein Spiel gebracht. Auch soll Werbung für Kinder verboten werden, die ungesunde Lebensmittel darstellt.
Ob der Vorstoß am Ende seinen Weg in ein Koalitionspapier findet (das nächste Woche fertig sein soll), ist noch offen. Gegenüber INSIDE (Sonderheft IF vom 23. September 2021) hatte sich die FDP noch gegen eine Zuckersteuer ausgesprochen, die Grünen hatten für "verbindliche Reduktionsstrategien" u.a. bei Zucker und "Einschränkungen für an Kinder gerichtete Werbung" plädiert. Auch die SPD hatte sich immer wieder in diesem Sinn geäußert.
Auch beim soganannten Nutri-Score wird Bewegung erwartet. Zu seiner Berechnung werden günstige Nährstoffe wie Ballaststoffe, Proteine, Obst oder Gemüse mit ungünstigen verrechnet. Negativ bewertet werden u.a. gesättigte Fettsäuren, Salz und Zucker. Unlängst hatte, wie berichtet, PepsiCo angekündigt, den NutriScore breits ab Anfang kommenden Jahres auch auf die Etiketten von Pepsi, Schwip-Schwap, Mirinda, 7Up und LiptonIc zu drucken. PepsiCo ist mit der zuckerfreien Variante Pepsi Max erfolgreicher als die Konkurrenz und für die sowie das ebenfalls erfolgreiche Schwip-Schwap-Zero wird der Nutri-Score ein grünes B anzeigen. Zuckerhaltige Limonaden wie Pepsi oder Coca-Cola kämen auf der Nährwert-Ampel schlechter weg.
Der Abdruck des Nutri-Score ist bislang (noch) freiwillig - als Ergänzung zu den rechtlichen vorgeschriebenen Angaben wie Zutatenliste und Nährwerttabelle. Auf europäischer Ebene wird aber seit geraumer Zeit an einer Verschärfiung der Bestimmungen gebastelt.