Das aktuelle Hopfengeschäft ist nach einem aktuellen Bericht des Nürnberger Hopfenhändlers BarthHaas ein selten diffiziles: Die weltweite Anbaufläche für Hopfen ist demnach 2021 das achte Jahr in Folge gestiegen - und zwar um 0,8 % auf 62.886 ha. Die Ernte wiederum lag mit 130.800 Tonnen um sieben % über dem Ergebnis von 2020. Die Alphamengen der letzten Jahre waren so groß wie noch nie, 2019 ebenso wie 2020 und 2021. Die überdurchschnittlichen Ernteergebnisse 2021 führten dabei laut BarthHaas zu einer "weiteren Überversorgung des Marktes". Diese zeigt sich am deutlichsten auf den Kontraktmärkten: Vertragsangebote und -nachfragen seien rückläufig. Vertragslaufzeiten verkürzten sich aufgrund der unsicheren Erwartungen. Ein enormer Anstieg der Energiepreise belaste zudem die Hopfenproduktion und -verarbeitung.
Laut BarthHaas-Gf Peter Hintermeier kämpft die Hopfenwirtschaft "mit einem nie dagewesenen Anstieg der Produktionskosten auf allen Stufen der Wertschöpfungskette“. Die internationale Hopfenwirtschaft könne der Überproduktion nur mit Flächenanpassungen begegnen.
Der weltweite Biermarkt hat sich indes laut BarthHaas 2021 von der Corona-Pandemie erholt. Der Ausstoß stieg um ca. 4 % auf 1,86 Mrd hl, allerdings noch nicht auf Vor-Corona-Niveau (1,91 Mrd hl). Fast die Hälfte des gesamten Biermarktes wurde demnach in China, den USA, Brasilien und Mexiko gebraut. Anders als in Deutschland, wo der Bierabsatz gegenüber dem ohnehin schon schlechten Jahr 2020 nochmals um 1,8 % sank, gab es mit einem Plus von 2,5 % (entspricht 13 Mio. hl) auf 516,49 Mio hl in Gesamt-Europa einen Zuwachs. Vor allem Großbritannien (+6,2 Mio hl), Spanien (+3,3 Mio hl) und Russland (+2,6 Mio hl) waren dafür verantwortlich.
Zum Wachstum um 20 Mio hl (+3,6 %) auf 564,06 Mio hl in Asien trug hauptsächlich China (+15,6 Mio hl) bei. Auf dem amerikanischen Kontinent waren Brasilien (+10,2 Mio. hl) und Mexiko (7,8 Mio. hl) die Wachstumsmärkte.