Die Hopfenernteerwartung liegt in Deutschland dieses Jahr 18% unter der Normalernte und 20% unter dem Wert von 47.862 to aus 2021. Das teilt der Nürnberger Hopfenhändler BarthHaas mit. Besonders die frühreifen Sorten (u. a. Hallertau Mittelfrüh und Northern Brewer) seien von der Trockenheit betroffen. Niederschläge gegen Ende August lassen demnach noch auf Verbesserungen für die spätreifen Sorten hoffen, denen noch Zeit für eine Erholung bleibt.
Trotz einer weltweit "robusten Nachfrage" ist die Situation laut BarthHaas dennoch vergleichsweise entspannt: Es gebe noch genug Altbestände aus den Vorjahren, um Defizite auszugleichen. BarthHaas weist aber darauf hin, dass diese nicht zwangsläufig in den Sorten vorhanden sind, die am stärksten nachgefragt werden. Brauereien müssten im Zweifel kooperativ und flexibel sein. Die Ernte 2022 biete Gelegenheit, zu hohe Vorvertragsmengen zu bereinigen.
Die Preisfindung im Spotmarkt für jede einzelne Sorte dürfte laut BarthHaas kompliziert werden. Der Nürnberger Hopfenhändler kündigt an, dass die Preise bei Vorverträgen steigen werden. Hopfenbauer hätten mit enormen Kostensteigerungen, weit über der Inflationsrate, zu kämpfen.