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Refresco: Analyse zum Absatz 2022

Schwergewicht am seidenen Faden: Als das Kartellamt genau vor einem Jahr die Freigabe für die Übernahme der Hansa-Heemann AG gab (INSIDE 895), rückte die Refresco Deutschland GmbH an die Spitze der deutschen Getränkeabfüller. Einschließlich rund drei Mrd Füllungen Saft und Co-Packing (u.a. PepsiCo, Schweppes, etc.) und ihren vorher rund 250 Mio Liter Mineralwasser bringt es Refresco jetzt auf rund Mrd Füllungen.

Der seit Jahren von Heuschrecke zu Heuschrecke weitergereichte Konzern (kurz nach dem Heemann-Deal verkaufte PAI Capital seine Mehrheit an KKR) verfügt in Deutschland über ein eindrucksvolles Produktionnetzwerk: Neun Standorte mit 52 Linien, von denen 26 für Fruchtsäfte oder Eistees und 26 für (die in der Hitliste berücksichtigten) Mineralwässer, Limonaden und Schorlen genutzt werden. Dazu topmoderne Lagertechnik (im November wurde in Calvörde eine neues Hochregal eingeweiht), sowie eigene Preform-Herstellung an den Standorten Bruchsal und Lehnin.

Das als Heemann-Beifang ins Netz gegangene, für Refresco aber unbedeutende Markengeschäft mit Hella und Fürst Bismarck läuft stabil. Doch der von jeher margenschwache Konzern und sein Deutschland-Chef Till Alvermann haben ein Problem: Den Markt. Rund 40% des deutschen Marktes für Wasser und Süßgetränke sind bald weg. Von der Zerschlagung der Altmühltaler/Schäff-Gruppe kann Refresco/Heemann nur kurzfristig profitieren. 2022 befand man sich dank zusätzlicher Edeka-Volumina nahe der Auslastung, jetzt drohen dicke Brocken wegzufallen. Zum Einen baut die Edeka Alma als ihren neuen Lieblingslieferanten auf, zum anderen ist der wichtigste Kunde Aldi mit der Übernahme der Schäff-Werke selbst in die Produktion eingestiegen.

In Treuchtlingen ließe sich ein Megawerk errichten, in Breuna steht bereits eines. Bis zu eine Mrd Flaschen könnte Aldi allein hier füllen. Die jetzigen Füller werden sich auf Rückgänge einstellen müssen. Weil die Volumen von Lidl und Kaufland (inkl. der meisten Real-Märkte) längst mit der MEG auf den Planeten Schwarz geflogen sind, scheint für die freien Abfüller nur noch die Rewe als Key-Account übrig. Doch die Kölner streuen ihr Risiko, stehen Mega-Abfüllern wie Refresco grundsätzlich skeptisch gegenüber. Laut INSIDERN erklärt sich die Rewe gegenüber mittelständischen Mineralbrunnen derzeit sogar bereit, die Investition in Hochleistungsanlagen mit Bürgschaften und langfristigen Liefergarantien abzusichern.

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