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#949

Himmelfahrts-Kommando Christinen

Bestätigt: Käufer für Brauerei Ettl

Update 26.4.2024: Peter Reimann wird die Ettl Bräu GmbH mit seiner Kalea GmbH zum 1. Mai zu 100% übernehmen. Alle bisherigen Gesellschafter sind raus. Ettl Bräu wird in Privatbrauerei Ettl umbenannt, Geschäftsführer bleibt Günter Haas, der zuletzt übernommen hatte.

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Diese Information erreichet uns erst nach Redaktionsschluss für Heft 949. Den Artikel aus dem Heft lesen Sie hier:

Knapp zwei Monate nach dem Insolvenzantrag der niederbayerischen Brauerei Ettl sollen drei potenzielle Investoren ihr Interesse bekundet haben. Einer davon, ein österreichischer Biergeschenke-Unternehmer, platziert sich schon mal als heißer Kandidat.

Noch ist nichts unterschrieben. Doch soll es in Sachen Ettl Bräu mit dem Salzburger Unternehmer Peter Reimann zumindest so etwas wie eine mündliche Einigung geben. Reimann  hatte 2010 Kalea gegründet – eine deutsche GmbH gibt es seit 2014. Seine Idee: Biere diverser Brauereien in einen Kalender und Boxen aus Pappe packen und verkaufen. Auf dem Gebiet der Bierpakete ist Kalea Mitbewerber Nummer eins von der Bierothek, die Ende 2023 die Geschenkartikelsparte von der Höss Bräu- und Vertriebs GmbH und Co. KG übernommen hatte.

Wie die Reimann-Ettl-Connection zustande gekommen sein könnte, lässt sich an der Bavarian Canning GmbH nachzeichnen, die im Juni 2022 von Reimann und Sascha Dankl gegründet wurde. Dankl (40%) ist neben Multibrau-Besitzer Herbert Meier (40%) und Michael Perkmann (20%) Inhaber der Ettl Bräu GmbH, die derzeit von Insolvenzverwalter Michael Burkert geführt wird. Vor kurzem regierte dort noch Krisenmanager Günter Haas als Gf, der mit Schloßbräu Rheder bereits mit Kalea zusammenarbeitete. Haas bleibt derzeit weiter an Bord. Und in den Hallen von Bavarian Canning in Freilassing an der deutsch-österreichischen Grenze, die sich im selben Gebäude wie die Kalea-Büros befinden, wird seit knapp zwei Jahren das Teisnacher Bier in Dosen gefüllt.

Mit der Brauerei im Hintergund könnte Reimann von Herstellung bis Verkauf über den Kalea-Vertrieb (KA in Deutschland ist der Ex-Irlbacher-Vetriebler Manuel Mutschler) sämtliche Services aus einer Hand anbieten. Weil das Sudhaus in Teisnach erst wenige Monate alt ist und auch mehr Kapazitäten besitzt als die 9.000 hl zu Zeiten des Ex-Geschäftsführers Michael Haimerl, lässt sich vermuten, dass Reimann eine eigene Markenpalette im Sinn hat – beim Patentamt hat er schon diverse Marken angemeldet. Den Husaren Trunk zum Beispiel, der aktuell bei Rheder gebraut wird.

Mit Kalea hat Reimann auch die Beertasting-App ins Leben gerufen, in der Nutzer Bier bewerten. Hinzu kamen sogenannte Beertasting-Challenges, zuletzt in München. 23 Brauereien, darunter Erdinger und Paulaner, quartierten sich dafür in diversen Lokalen ein. Teisnacher Bier gab es keins, vielleicht ja beim nächsten Mal.