Die Ettl Bräu im niederbayerischen Teisnach ist insolvent – auch wegen weggebrochener Lohnbrauaufträge. Erst vor zwei Monaten war ein neuer Geschäftsführer gekommen und der ist ein nicht unbekannter Krisenmanager.
Am 7. März hat die 9.000 hl kleine Ettl Bräu in Teisnach im niederbayerischen Landkreis Regen beim Amtsgericht Deggendorf einen Antrag auf vorläufige Insolvenz gestellt. Dr. Michael Burkert, Rechtsanwalt aus Bad Kötzting, übernahm und führt seitdem den Betrieb gemeinsam mit Ettl-Geschäftsführer Günter Haas weiter. Haas, zuvor Geschäftsführer und Krisenmanager bei der Schlossbrauerei Rheder und bei Bergbräu Uslar, war erst vor zwei Monaten bei Ettl angetreten. Zuvor hatte Martin Haimerl die Brauerei geführt.
Rund die Hälfte des Absatzvolumens von Ettl Bräu, so taxieren INSIDER, ging bislang auf Lohnbrau zurück – ein volatiles Geschäft, das offenbar platzte, weil ein Großkunde aus den USA absprang. Das Export-Bier hatte Ettl in einer eigenen Dosenanlage (3.000 Dosen/h) abgefüllt. Für die drei bisherigen Ettl-Bräu-Gesellschafter Sascha Dankl (40%), Michael Perkmann (20%) und Herbert Meier (40%) gehen nun erst mal die Vorhänge runter. Meier, lange Jahre technischer Berater der Privaten Brauer Bayern und mittendurch auch deren Gf, hatte sich 2017 minderheitlich in Teisnach eingekauft (INSIDE 775).
Artikel aus INSIDE 946