Die Freunde Kaspar Hagedorn und Martin Spieker haben ihr 2016 aus der Taufe gehobenes Baby Knut Hansen Gin – damals im Wohnzimmer von Spieker auf einer Tischdestille gebrannt – nebst der weiteren Marke Ron Piet Rum plus Destillerie, Abfüllung und Mann und Maus in die Hände des in Oelde ansässigen Familienunternehmens Schwarze & Schlichte gegeben.
Für Schwarze & Schlichte eine perfekte Brücke Richtung Norden. Der Standort Hamburg soll bleiben. Die Hamburg Distilling Company, so der offizielle Name der Knut Hansen und Ron Piet-Gesellschaft, soll zuletzt ein Ebit von einer Million Euro gemacht haben. Bezahlt haben soll Schwarze & Schlicht ein Vielfaches. So viel wie in den BCB-Hallen in Berlin allenthalben gemutmasst wurde –eine Zahl war 30 Mio Euro – waren es wohl nicht. Aber ein „deutlich zweistelliger Betrag“ ist es gewesen, also ordentlich mehr als 10 Mio Euro, die nun auf das Konto der Gründer fließen.
Die beiden sollen noch übergangsweise begleiten. Ihre Mitarbeiter wandern auf die Schwarze & Schlichte-Payroll. Noch im Frühjahr hatten die Inhaber Verkaufspläne dementiert. Dabei sollen sie bereits vor einem Jahr die Fühler ausgestreckt haben. Den Deal fix gemacht hat Carlsquare, im Jahr 2000 in Hamburg von Mark Miller und Michael Moritz gegründet und durch eine Fusion mit der in San Francisco ansässigen Investmentbank Capital Clarity mittlerweile global unterwegs.
Artikel aus Heft 937