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#942

Bierabsatz auf Schussfahrt

Altenburgers nächste Insolvenz

Nur drei Jahre nach dem hoffnungsvollen Aufbruch ist die nächste Insolvenz da. Der Spirituosenhersteller Altenburger steht wieder vor dem Nichts.

Insolvenzverwalter Rolf Rombach hat nach Kai Dellit, der 2019 nach der Insolvenz die Führung für ganze zwei Jahre übernahm, nun die Aufgabe, nach einer Lösung zu suchen. Eine schwierige Aufgabe. Selbst INSIDERN fehlt derzeit jede Vorstellung, wie es weitergehen könnte.

Vor drei Jahren war das Quartett Rainer Wulff, Andreas Dauert, Lutz Quester und Michael Tremer angetreten. Sie wollten Altenburger drehen. Ziel, mehr Marke, weniger Billig-Eigenmarken. Sie hofften auf den vorhandenen lagerreifen Whiskey, mit dem das Portfolio aufgewertet werden sollte. Es ging hurtig los. Die Produkte wurden überarbeitet, Qualitäten verbessert. Und Vertriebsprofi Lutz Quester gelang es tatsächlich, die Preise anzuheben.

Doch die Anfangswelle verebbte. Der Markt ist erbarmungslos. Nicht alle guten Maßnahmen werden auch honoriert. So gab es in der Not ein Zurück zum Billigen. Schwierig in einer Situation, in der die Kosten für Glas etc explodierten. Auch wenn zwischenzeitlich wieder Beruhigung einkehrte: Knapp kalkulierte Verträge mit Edeka oder Rewe können die Schlinge um den Hals fester ziehen.

Nicht lange nach dem verheißungsvollen Start wurde es ungemütlicher im Führungsquartett. Zunächst verabschiedete sich Marketingmann Michael Tremer aus der Geschäftsführung mit der Begründung, dies sei „im Sinne des Gesamtfriedens“. Zuletzt waren es noch Rainer Wulff und Andreas Dauert, die nun von Rombach abgelöst wurden. Quester hat eine ernsthafte Erkrankung, die er gerade auskuriert. 

Artikel aus Heft 942