Ein Jahr nach dem Traum-Exit an Oetker (für angeblich 800 Mio Euro) nimmt Vorstandschef Dr. Stephen Weich beim Online-Lieferdienst Flaschenpost den Hut. Der 38-Jährige war vor fünf Jahren am ersten Standort in Münster zu Gründer Dieter Büchl gestoßen. Nun sollen Niklas Plath, bislang als COO im Flaschenpost-Vorstand zuständig für das operative Geschäft, und sein Vertrauter, Marketingchef Christopher Huesmann, eine Doppelspitze bilden. Die Performance des Getränkelieferdienstes liegt laut INSIDERN unter den Plänen. Mit zunehmender Skalierung sollten sich die operativen Verluste eigentlich allmählich verringern. Doch das Wachstumstempo nimmt stattdessen ab. Internen Berichten zufolge lagen die Umsätze in den Sommermonaten an manchen Standorten sogar unter Vorjahr.
Oetker bleibt eisern auf dem Gaspedal. Nach der Integration der hauseigenen Copycat Durstexpress soll Flaschenpost jetzt mit erweiterten Sortimenten, mehr Getränken und zunehmend Food aufgepimpt werden. Ungeachtet der Tatsache, dass man spätestens dann mit den hochfinanzierten Quick-Commerce-Diensten (Flink, Gorillas, Gopuff etc.) konkurriert. Exit-Künstler Weich darf sich den Ausgang der Oetker‘schen Wette von außen ansehen.
Artikel aus INSIDE 893