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Veltins: Fassbrause wird Limo

Die Brauerei Veltins verzeichnete 2020 nach jahrelangem Niedergang ein starkes Wachstum (+48,7%) ihrer Veltins Fassbrause. Dabei halfen auch gute Verbindungen zu Aldi, wo Fassbrause in Rein-Raus-Aktionen bei einem EVP von 69 Cent je 0,5-Liter signifikante Dosenabsätze holte. Nun bekommt die 2012 eingeführte und zuletzt 55.000 hl große Veltins Fassbrause  einen Relaunch. Optisch, aber auch inhaltlich.

Nach der Neuausrichtung der beiden Sorten Holunder und Mango-Maracuja und der Einführung der vierten Sorte Cola-Orange erhält nun auch Zitrone eine andere Rezeptur. Auf alkoholfreies Bier als Basis wird vollständig verzichtet und die Fassbrause als "Erfrischungsgetränk" deklariert. Damit folgt Veltins dem Marktführer Krombacher' Fassbrause (177.000 hl), der bereits seit längerem auf alkoholfreies Bier bei der Herstellung verzichtet.

Für die Sorte schließt sich ein Kreis. Ende der Nullerjahre überredete der Marketingberater Andreas Huse die Kölner Privatbrauerei Gaffel, eine „Fassbrause“ in den Markt zu bringen. Zuvor war Fassbrause in Berlin und Ostdeutschland der gelernte Begriff einer Limonade mit Malzextrakt. Gaffel Fassbrause war ein alkoholfreies Radler (hergestellt erst von Feldschlößchen Hamminkeln, dann von Königshof, Krefeld, inzwischen im eigenen Haus), das in Klarglasflaschen mit hausbackenen Etiketten einen Nerv des Verbrauchers traf.

Als Gaffels Fassbrause binnen einen Jahres auf 50.000 hl hochschoss, hängten sich unzählige andere Brauer wie Veltins, Krombacher, Stauder, Holsten, Bitburger, Oettinger mit mehr oder weniger kreativen Gaffel-Kopien  an den Trend an. Die Hoffnung war, alkoholfreie Umsätze zu holen, ohne den Brauerei-Absender verhehlen zu müssen. Da gibt es inzwischen weniger Skrupel. Marken wie Paulaner (Spezi) zeigen, dass Biermarken auch für Limonaden funktionieren.

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