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#935

Rauer wirft hin: Teufelsrad Paulaner

Unruhe bei Borco-Partnern

Erste Bewährungsprobe: Jean-Christophe Coutures

Mit der Übernahme des Hamburger Spirituosenimporteurs durch Stock Spirit/CVC, die  vor zwei Wochen offiziell abgeschlossen wurde, kommt Bewegung in die Vertriebspartnerschaften.

Laut INSIDERN sondieren diverse Partner derzeit den Markt auf der Suche nach einem neuen Partner. Auch die, die das niemals getan hätten, solange die Inhaberfamilie Matthiesen an Bord war. Borco vertreibt unter anderem den Kräuterlikör Chartreuse, Di Saronno Amaretto, Yeni Raki oder Finsbury. Dazu etliche Whiskeys. Eine erste Herausforderung für den neuen Inhaber Stock Spirits.

Deren CEO Jean-Christophe Coutures sagte nach Vollzug der Übernahme: „Wir freuen uns sehr, das Borco-Team als Teil der Stock Spirits Group begrüßen zu dürfen. Diese Transaktion ist Teil unserer größeren Wachstumsstrategie und hilft uns, unser Ziel zu erreichen, bis 2027 das führende Spirituosenunternehmen in Europa zu werden. Borco erhält bessere Wachstumschancen und wird sein Portfolio um die Marken von Stock erweitern. Für Stock Spirits sind die Hauptvorteile der Zugang zum deutschen Markt und der Einstieg in das dynamische Tequila-Segment durch die Aufnahme der Kultmarke Sierra Tequila in unser Portfolio.“

Nicht alle Marken von Stock lassen sich in Deutschland vermarkten. Das Interesse, ein starkes Portfolio zu haben und zu behalten, müsste demnach hoch sein. Alternativen zu Borco gibt es nicht gerade reichlich. Nur noch wenige Firmen sind mit starken Vertriebsorganisationen im On -und Offtrade unterwegs. Fernet Branca, einst bei Borco und dann zu Eggers & Franke (Rotkäppchen-Mumm gewechselt), hat vor zwei Jahren schon mal sondiert, ist dann doch geblieben. Auch aktuell soll Graf Branca sich wieder umschauen.

Kein einfaches Unterfangen. Die Gefahr, bei einem der Großen mit der eigenen Marke unterzugehen, ist groß. Kleinere Marken würden ohnehin nur unter ferner liefen laufen. Sondiert wird dennoch munter. Zumal es durch Stock und deren weitere Zukäufe – wie Dugas in Frankreich – zum Teil Interessenskollisionen gibt. So etwa bei der Marke Nikka. Deren Europa-Vertrieb läuft über La Maison du Whisky, Frankreich, einem direkten Wettbewerber von Dugas. Bei der Marke Heaven Hill ist der Konflikt noch greifbarer. Stock hält Anteile an Maker‘s Mark, dem Hauptkonkurrenten von Heaven Hill. Mangels Alternativen könnte Heaven Hill dennoch bei Borco bleiben. Die Marke ist stark in der Gastronomie und dem Lebensmittelhandel. Fest steht, dass die Marke Teeling zum 1. Januar zu Bacardi wechselt. Auch Stock wird sich umgekehrt das Portfolio anschauen. Teilweise sind die Margen sehr gering. Unruhig wird es so oder so.     

Artikel aus INSIDE 935