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#923

Splendid holt Gf: Nachschub für Thiel

Unertl vs. Unertl: Ist noch alles drin, was draufsteht?

Auslöser des ganzen Gewurstels ist wohl die vom Mühldorfer Unertl-Bräu Wolfgang Unertl im Jahr 2020 vollzogene Schließung seiner Brauerei und der damit verbundene Umzug der Traditionsmarke ins niederbayerische Aldersbach (INSIDE 865). Dort pumpt Ferdinand Freiherr von Aretin (neben seiner eigenen und diversen Fremdmarken u.a. Waidler-Bier für Freiherrn Getränkevertrieb GmbH von Klaus Brämer/Karl Liebl) knapp 10.000 hl Unertl-Biere aus der Anlage. Vertrieben wird die Marke über die immer noch in Mühldorf ansässige Unertl GmbH. Die hat Ende 2021 die Marke „Unertl“ beim Markenamt angemeldet. Damit geht der Stress erst richtig los.

Bei der nicht weit von Mühldorf entfernten und seit Generationen familiär verbundenden Unertl Weißbier GmbH in Haag (25.000 hl) sah man sich ganz offensichtlich genötigt, die Markenanmeldung der Mühldorfer anzufechten; die liegt deshalb auch auf Eis. Womöglich macht man sich in Haag ja auch nur Sorgen, dass bei „Unertl“ irgendwann nicht mehr drin ist, was drauf steht: Immerhin gehört die Unertl GmbH längst nicht nur Wolfgang Unertl, sondern zu einem gleichen Anteil (je 37,313%) auch Ferdinand Freiherr von Aretin. Die restlichen 25,373% liegen bei einer in München ansässigen Regio AG; alles Stand Redaktionschluss Mitte dieser Woche. Was, wenn Wolfgang Unertl verkaufen würde, zum Beispiel? Aus Haag gibt es dazu keine Stellungnahme. Man sieht sich wohl vor Gericht.

Der Vollständigkeit halber sei hinzugefügt, dass die Mühldorfer Unertl GmbH (und damit die Combo Unertl/Aretin/Regio AG) ihrerseits eine Markenanmeldung („Unertl“) der Haager Verwandtschaft blockiert, die schon vom Sommer 2021 datiert. Wer hat historisch die älteren Rechte? Wer ist Unertl, wer nicht? Dem Vernehmen nach hat sich die Aldersbacher Seite u.a. mit dem sehr renommierten Münchner Patentanwalt Ferdinand Rothkopf munitioniert. Es wird mit Sicherheit ein heißer Frühling.      

Artikel aus INSIDE 923