Das Tegernseer Brauhaus verfährt bei der Auslagerung von Abfüllung und Logistik ins benachbarte Gmund nach dem Motto "Klotzen, nicht kleckern". Aus Anlass einer diskussionsfreudigen Sitzung des Gmunder Ortsplanungsausschusses wurde jetzt deutlich, welche Dimensionen der zur Entlastung der aus allen Nähten platzenden Produktion in Tegernsee konzipierte Neubau hat:
Laut Tegernseer Stimme will das Brauhaus einerseits ein 35 mal 38 Meter großes, 12 Meter hohes Gebäude u.a. für Tische, Bänke, Schirme errichten; zudem soll ein bestehendes Gebäude um eine neue Halle mit 73 mal 72 Metern ausgebaut werden, daneben noch eine 30 mal 54 Meter große Überdachung. Die Neubauten sind nicht unumstritten; offiziell, heißt es aber, auch die jetzt anstehenden Erweiterungen seien schon 2010 in den Bebauungsplan aufgenommen worden.
Die Tegernseer Brauerei erlebt seit Jahren einen atemberaubende Absatzrekorde - auch oder vor allem im Fahrwasser der großen Münchner Augustiner-Brauerei. 2013 schoss die Brauerei auf 230.000 hl hoch.
Der zu erwartende Schwerlastverkehr zwischen Brauerei und Logistikzentrum birgt schon jetzt Konflikte. Wie berichtet, beantragte die Brauerei eine Sondergenehmigung für Lastwagenfahrten zwischen 22 und 24 Uhr und zwischen 4 und 6 Uhr morgens; nach Beratungen des Bauausschusses gab es dann die salomonische Entscheidung, dass es nachts ruhig bleiben muss, ab 4 Uhr dürfen die Laster aber in Einzelfällen wieder rollen. Der Tegernseer Bürgermeister sagte - wohl auch hinsichtlich denkmalschützerischer Einwände - die Brauerei sei ein "systemrelevanter Industriebetrieb" für den Ort. Die vorliegenden Bauanträge seien so etwas wie der Masterplan für eine zukünftige Expansion. Verhandelt wurden u.a. auch Einhausungen und andere Überdachungen an historisch sensibler Stelle.