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#890

Splendid meldet sich zurück

Silke Rösler soll Team Beverage anschieben

Nach ihrem plötzlichen Aus als Vorstand der Rewe-Für Sie buhlten viele um Silke Rösler. Manager mit GFGH-Expertise sind rar. Dass sie jetzt - pünktlich zum Ende ihrer restlichen Vertragslaufzeit - als Vorstand bei Team Beverage anfängt, soll sich jedoch erst kurzfristig entschieden haben. 

Am 1.1.2022 fängt Silke Rösler bei Team Beverage an (INSIDE-Hot Shot vom 15.11.). Die dann 52-jährige übernimmt neben dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Thomas Spiegel (Convenience, Gastivo, IT, Finanzen und Geschäftsentwicklung) das Ressort Großhandel/Gastronomie mit Markus Thoben an der Spitze sowie den Einzelhandel mit Bereichsleiter Martin Glatz.

Die Mehrheitsgesellschafter Transgourmet und Oetker (deren gemeinsame FBS Food & Beverage Services hält 70% der Anteile hält) wollten die zwischenzeitlich vierköpfige Führung schon länger auf einen Zweiervorstand eindampfen. Für Vorstandssprecher Thorsten Schön (heute Pro Getränke), der im Juli 2019 den Hut nahm, rückte Spiegel zum CEO auf. Auch für Ur-Gestein Uwe Albershardt, der seit 2007 als Umsetzer und Co-Architekt von Oliver Nordmann die NGV in die neue Team Beverage transformiert hatte, wurde kein Nachfolger gesucht, als sein Vertrag in diesem Sommer auslief. Stattdessen sollte Jens Armbrust übernehmen, der im März 2019 von der Get N nach Bremen übergelaufen war. Doch diesen August fiel Armbrust krankheitsbedingt aus. Für länger. Albershardt, 60, hängte noch ein halbes Jahr dran.  

Alles längst geplant? 

Im Hintergrund schwirrte da schon immer der Name Rösler durch die Bremer Chefetage. Auch schon vor Armbrusts Erkrankung, wie INSIDER einräumen. Also alles nur eine Inszenierung, um Rösler zu verpflichten, sobald ihre Vertragslaufzeit als Vorstand der Für Sie eG am 31.12.21 auch offiziell endet? 

Offenbar nicht. Gespräche mit Rösler haben im Frühjahr stattgefunden, doch laut INSIDERN nur, um eine externe Tätigkeit als Beraterin auszuloten. Erst als Armbrust im Oktober von sich aus auf Team Beverage zuging und seinen bis 2024 laufenden Fünfjahresvertrag auflösen wollte, habe die Personalie einen neuen Spin bekommen. Armbrust, 52, der sich auf dem Weg der Besserung befindet, wollte einen Cut, um seine Karriere andernorts fortzusetzen. Die Bahn war frei für Rösler. 

Tiefrote Zahlen

Die Görlitzerin arbeitet seit 1990 in der Rewe-Hemisphäre, arbeitete sich zur Chefeinkäuferin AfG und Bier für das Vollsortiment national hoch, bevor sie erst die Fachmarktkooperation GVG anschob und dann in den Vorstand der Muttergesellschaft Für Sie aufstieg. In Bremen erwarten sie harte Nüsse. Die Ergebnisse stehen immer noch unter Druck, nachdem maßgebliche Lieferanten, vorneweg CCEP, die Rückvergütungen gestrichen hatten, nicht nur als Folge von Thorsten Schöns hartem Verhandlungsstil. Coca-Cola ist skeptisch, seit die mit Pepsi verbandelte Radeberger Gruppe mit der Mutter Oetker als Gesellschafter mitsingt. Durch die gestrichenen Konditionen rutschte das Team Beverage-Ergebnis im Jahr 2019 auf ein Minus von 12,4 Mio Euro. Die Causa Coke ist noch nicht ganz vom Tisch. 2020 kam Corona und eine Cyberattacke hinzu. Die Hoffnungen ruhen auf der Bestell-App Gastivo, die mit viel Geld ausgerollt wird, aber (auch aufgrund der Pandemie) von Gastronomen noch nicht so wie erwünscht angenommen wird.      

Artikel aus INSIDE 890