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Radeberger: Aus für Frankfurt

Muss mit Gegenwind rechnen: Radeberger CEO Guido Mockel

Knall in Frankfurt! Die Radeberger Gruppe zieht bei der Binding-Brauerei den Stecker. Bis Ende September 2023 wird dort der Produktions- und Abfüllbetrieb eingestellt. Darüber soll, so berichten es Hessen-INSIDER, Radeberger-Boss Guido Mockel soeben die Belegschaft informiert haben. Vom Aus der Brauerei soll die Hauptverwaltung am Sachsenhäuser Berg ausdrücklich nicht betroffen sein. Die Radeberger Zentrale wird demnach weiterhin in Frankfurt bleiben.

Die bei Binding hergestellten und regional tief verwurzelten Marken Binding und Henninger, die laut INSIDERN noch auf rund 100.000 bzw. 15.000 hl kommen, sollen dem Vernehmen nach künftig in den Sudkesseln der Schwesterbrauerei Tucher in Nürnberg/Fürth gebraut werden. Die ebenfalls in Frankfurt produzierten Marken Schöfferhofer und Clausthaler sollen an andere Standorte innerhalb der Gruppe verteilt werden.

Ein drastischer Einschnitt, der Branchen-Romantikern wie ein Messerstich in die einst so stolze Frankfurter Brau-Historie vorkommen dürfte. Alleine Henninger hatte einst einen Ausstoß von 1 Mio hl. Intern wird INSIDERN zufolge mit heftigem Gegenwind gerechnet.

Mit dem Ende der Produktion bei Binding treibt die Radeberger Gruppe den Kapazitätsabbau voran. Wie es heißt, soll der Radeberger-Führung dieser Schritt nicht leichtgefallen sein. Vor dem Hintergrund der jüngsten Krisen, der Belastungen für die Brauwirtschaft und durch die Kostenexplosionen sei in der letzten Konsequenz die Schließung des Standorts unumgänglich gewesen. Für die vom Binding-Aus betroffenen rund 150 Mitarbeiter will Radeberger sozialverträgliche Lösungen (etwa Altersteilzeit oder ein Wechsel an einen anderen Standort) suchen.

Das Zittern innerhalb der Gruppe dürfte damit noch nicht vorbei sein. INSIDER sehen an der Ostsee weiteres Streichpotenzial.

Überlegungen, den Standort in Frankfurt aufzugeben, gab es übrigens früher schon. Vor gut 15 Jahren wurde bereits über einen Umzug der Brauerei ins rund 13 km entfernte Bad Vilbel nachgedacht. Die Finanzkrise beendete die damaligen Neubaupläne jedoch rasch wieder.