Die teuer zusammengekauften Handels-Beteiligungen von Oetker/Radeberger laufen weiter isoliert vor sich hin. Die gemeinsamen Einkaufsambitionen sind offenbar beerdigt.
Radebergers Vertikal-Geschäftsführer Ulf Kampruwen muss auf die Bremse treten. Die mit großen Zielen angetretene Einkaufsgesellschaft Beveco tritt den Einkauf von 40 Top-Lieferanten wieder an Radebergers Fachmarkt-Flaggschiff Getränke Hoffmann ab. Damit ist der Beveco der letzte Stecker gezogen. Die übrigen Händler der Oetker/Radeberger-Hemisphäre (Team Beverage, Flaschenpost, DGL) wurden nie verkabelt, deren Mandate hatte die Beveco entgegen ursprünglichen Hoffnungen nicht erhalten. Auch weil die Geschäftsführer vor Ort erbitterten Widerstand leisteten. Und so ließen sich auch externe Partner nicht erwärmen.
Das hochkarätige Beveco-Management blieb unterfordert. Der damalige Radeberger-CEO und heutige Beirat Dr. Niels Lorenz hatte den gefürchteten Ex-Kaufland-Einkäufer Georg Gorki 2018 verpflichtet, um seine Vertikalstrategie zu unterstreichen. Zunächst wurde Gorki bei Hoffmann installiert, doch beim dortigen Managment um Gf Mario Benedikt verhallten seine strategischen Visionen eher ungehört. Vor einem Jahr wurde um Gorki herum die Beveco entwickelt, eine neue Zentrale mit Sitz in Stuttgart bezogen. Gorki bekam einen siebenstelligen Personaletat, verpflichtete weitere Einkäufer, die Lidl/Schwarz-Koryphäen Andreas Häckl und Marco Bauer, zum 1.10.22 auch noch das Gefako-Eigengewächs Joscha Klemm. Nun ist nicht mehr klar, ob die Beveco noch für Teilbereiche (Wein, Sekt, Sprit) aktiv bleibt und welche der gutbezahlten Posten dann noch besetzt bleiben.
Artikel aus INSIDE 910