Für seine rund 800 Mitgliedsbetriebe hat der Verband der Privaten Brauereien Deutschland heute die Politik dazu aufgerufen, "einerseits Entlastungsmöglichkeiten bei den Energiepreisen zu schaffen und andererseits die Brau- und Getränkebranche als systemrelevanten Industriezweig im Krisenfall vorrangig mit Energieträgern zu versorgen." Wie von INSIDE (Ausgabe 898) berichtet ("Branche fürchtet Energie-Blackout") fürchtet nicht nur die Getränkebranche eine Drosselung oder auch komplette Abschaltung der Gaslieferungen aus Russland. Wer ein einem solchen Fall dann noch Gas aus dem deutschen Gas-Pool bekäme (den Russland bislang zu 55 % befüllt), liegt nach momentanem Stand der Dinge in der Entscheidung der jeweiligen Gasnetzbetreiber.
Angesichts der infolge des Ukraine-Kriegs steigenden Energiekosten und einer schwierigen Rohstoffsituation beim Malz, hoher Preise für Hilfs- und Betriebsstoffe wie beispielsweise Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowie für Glasmehrwegflaschen und Kronkorken könne es in Einzelfällen "durchaus um die Existenz eines Betriebs gehen“, so Verbands-Gf Roland Demleitner. Die Privaten regen an, die eigentlich bis Ende 2022 befristeten Biersteuersätze der „alten“ Biersteuermengenstaffel erst einmal über diesen Stichtag hinaus beizubehalten.