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Neuer Krones-Chef Klenk kämpft

Christoph Klenk

Die gerade vorgelegte Halbjahresbilanz des Getränkeabfüllspezialisten Krones AG liest sich wie eine Erfolgsgeschichte: Umsatz 1,56 Mio. € (+3,8%), Auftragseingang 1,60 Mio. € (+5,1%), Vorsteuergewinn EBT 107,3 Mio. € (+3,1%) und weltweite Beschäftigte 13.742 (+6,9%).

 

Einer dieser Beschäftigten dürfte dennoch Sorgenfalten auf der Stirn haben. Christoph Klenk, seit Anfang des Jahres neuer Vorstandsvorsitzender der Krones AG hat seine Feuertaufe noch zu bestehen. Der erste familienfremde Chef seit Gründung des Unternehmens kämpft nämlich zunehmend mit Widrigkeiten. Der raue Wind der internationalen Märkte  bläst inzwischen auch in das beschauliche bayerische Neutraubling.

 

Die positiven Zahlen der Halbjahresbilanz stammen nämlich überwiegend aus dem erfolgreichen 1. Quartal des Geschäftsjahres. Das zweite Quartal weist bei einem um 3,1% auf 788,2 Mio. € gestiegenen Umsatz einen um 3,2% gesunkenen Vorsteuergewinn auf 52,5 Mio. € aus. Das Konzernergebnis sank sogar um 4,5% auf 36 Mio. €.

 

Die Gewitterwolken, die am Neutraublinger Horizont auftauchen haben auch Namen:

  1. Die gerade erst genehmigte Fusion der zwei weltgrößten Brauer AB InBev und SAB Miller dürfte zumindest vorübergehend zu einer Zurückhaltung bei neuen Investitionen des neuen Megakonzerns führen. Nach einem Bericht der FAZ vom Mai beziffert Klenk das "Maximalrisiko für Krones" auf "100 Millionen Euro".
  2. Der Bürgerkrieg in Syrien und die Unruheherde im Nahen Osten, die Turbulenzen in der Türkei, Ukraine und Russland , die unklare Entwicklung nach dem Brexit in der EU, die Eurokrise in Griechenland und anderen südeuropäischen Ländern, die Diskussion über neue Zollschranken und Abschottungstendenzen beispielweise durch den Präsidentschaftsbewerber der Republikaner in den USA – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen - führen zu einer Verunsicherung bei Investoren, die größere Investitionen in ihren Maschinenpark zunächst zurückstellen dürften.
     

Dennoch bestätigt Klenk, die Prognose für 2016: Demnach sollen die Erlöse in 2016 um 3 % steigen und die Vorsteuerrendite mit 7 % das Vorjahr erreichen.  Dies soll hauptsächlich durch Sparmaßnahmen erreicht werden. Weitere Impulse sollen von einem Ausbau der internationalen Servicestrukturen und LCS Center im Kernsegment „Maschinen und Anlagen zur Produktabfüllung und –ausstattung“ sowie der Mehrheitsbeteiligung an dem italienischen Intralogistik-Spezialisten System Logistics und dem weitere Ausbau des eigenen Komponentengeschäfts (Evoguard) kommen. Übervater Volker Kronseder, der erst kürzlich als Vorsitzender in den Aufsichtsrat der Krones AG gewechselt ist, wird wohlwollend aber auch kritisch die Schritte des Neuen begleiten.